Fragments of time
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Preventorio Rocco


“I shut my eyes and all the world drops dead; 
I lift my eyes and all is born again.” 


(― Sylvia Plath, "The Bell Jar")

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Das "Preventorio", war ein altes Sanatorium für Kinder, zu welchem Zwecke es genau errichtet wurde, kann ich nicht sicher sagen. Die Einrichtung, in abgeschiedener Berglage gelegen, wurde jedenfalls vorrangig zum Zwecke der Eindämmung von Infektionskrankheiten, höchstwahrscheinlich der Tuberkulose, gegründet. 

Eine gefühlte Ewigkeit geht es auf Serpentinen immer tiefer in die Abgeschiedenheit der Berge, auf Straßen die ihre besten Tage schon lange hinter sich haben. Vermutlich gar art mitgenommen von dem ein oder anderen Erdbeben. Unser Auto quält sich die Steigungen hoch und als man es kaum mehr glauben mag, taucht plötzlich vor uns, hinter einer von unzähligen Kurven, ein riesiges, graues Gebäude auf: das Preventorio.
Nur eine Sache passte so gar nicht an diesen Ort, am gefühlten Ende der Welt. Etliche Autos, die direkt vor dem Gebäude parkten. Geschrei, Gepolter. Plötzlich war hier mächtig Leben. Etwas verwirrt stiegen wir aus dem Auto und versuchten uns ein Bild des Ganzen zu machen. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis wir eine  Gruppe an Menschen in Militäruniformen erspähen konnten, die laut schreiend in und um das Gebäude sprinteten. Kurz befremdlich wirkend, stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich lediglich um Airsoftspieler handelte. Wir versuchten uns bemerkbar zu machen, um nicht das Opfer eines oder mehrerer schießwütiger Italiener zu werden. Man nahm uns wohl auch zur Kenntnis, allerdings kümmerte sich offensichtlich niemand so wirklich um unser Erscheinen. Da anscheinend gerade eine Pause von den Spielen statt zu finden schien, sich die Spieler alle vor dem Gebäude versammelt hatten, beschlossen wir zu allererst auf Gut Glück einen Weg ins Gebäude zu finden. Diesen fanden wir auch und konnten uns unseren Fotos widmen. Zumindest vorerst. 

Während ich gerade dabei war Fotos in der kleinen Kapelle zu machen, war meine Begleitung ein paar Räume von mir entfernt. Ich nahm vage wahr, dass die Airsoftspieler anscheinend allmählich am Ende ihrer Pause angelangt waren, zumindest dem Geräuschpegel nach zu urteilen. Ich kümmerte mich aber zuerst nicht weiter darum, bis ich plötzlich unter Beschuss geriet. Offensichtlich wurde direkt in das alte Glastreppenhaus (Glas war ohnehin so gut wie gar nicht mehr vorhanden) direkt neben der Kapelle, in der ich mich gerade befand, geschossen. Ich wusste, wenn ich versuchen würde, aus der Kapelle zu gelangen, hätte ich vermutlich keine Chance und würde mich im Kugelhagel wiederfinden. Meine Begleitung versuchte sich bei dem mittlerweile ohrenbetäubenden Lärm mit mir von der gegenüberliegenden Seite des Ganges bemerkbar zu machen - nur traute sich natürlich niemand in die direkte Schusslinie der Italiener. Fast gleichzeitig hörten wir die Truppe die Treppen hocheilen. In Deckung verharrend, versuchten wir dann auf uns Aufmerksam zu machen. Dies gelang uns dann, nach ein paar perplexen und erstarrten Italienern, die offensichtlich nicht mehr mit uns gerechnet hatten, dann schlussendlich auch. Mit ein paar von ihnen konnten wir uns dann auch auf Englisch zu verständigen. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde handelten wir dann auch einen Deal aus. Zwanzig Minuten Airsoft, danach konnten wir nach Belieben unsere Fotos machen. Am Ende wurde diese Abmachung auch genau so eingelöst. Die Spieler waren auch größtenteils sehr interessiert an dem, was wir taten. Einer der jüngsten Spieler kam dann sogar noch einmal extra auf uns zu und fragte uns neugierig und fasziniert in angestrengtem Schulenglisch, ob wir denn "Ghosthunter", also Geisterjäger seien. Nach nicht einmal einer halben Stunden Warten hatten wir das Preventorio dann auch tatsächlich für uns. Nach zahlreichen Abschiedsgrüßen zogen die Italiener somit von dannen  und wir konnten uns, sicher noch eine ganze Weile schmunzelnd, im Ruhe dem Preventorio widmen. 

The so-called "preventorio" was used as sanatorium for children. I´m not quite sure about the main purpose of it. Apparently this insitution was established in order to get control over contagious diseases, probably tuberculosis in particular.

Seemingly endless serpentines later and in the middle of nowhere - or to be more precisely in the middle of a seclusive mountain scenery - our car, which had to struggle with the steep hills, suddenly went around a bent and we saw a huge, grey building appearing in front of us: the preventorio.
But there was one thing, that didn´t fit in at all. We had just arrived at the end of the world and what did we see? A lot of cars parking right in front of the sanatorium. After we had left our car pretty confused we heard a lot of noises coming straight from the building. It didn´t took long and we spotted some people in military uniforms chasing loudly around the place: airsoft players. We tried to call the attention to ourselves as we didn´t like the thought of being a victim of a trigger-happy Italian. They had apparently noticed us somehow, but didn´t care much about us. As the Italians were apparently doing a break, we seized the opportunity and made our own way into the building and started to take our photos. 

I was taking my photos in the small and wonderful chapel when I suddenly heard a lot of noise. My fellow-urbexer was a few rooms away from me. I tried to ignore it, but suddenly I felt like the chapel was under fire. The airsoft players were obviously firing at the former big glass windows (not really any glass has been left) of the main staircase directly next to the chapel. I knew that I was somehow trapped, because if I tried to leave the chapel I would probably end up as a victim of one of the trigger-happy Italians. Meanwhile, my friend tried to communicate with me from the other side of the floor. We decided to call attention to ourselves again, but tried to stay under cover. The Italians were coming up the stairs and were suddenly pretty perplexed by the sight of us. We found some of them with whom we could communicate with and after a small introduction,  we made a deal. They could play around twenty minutes their game and after that we could take our photos in a save environment. I really have to stress, that they were really correct. Not half an hour later we had the building for ourselves and they left it, after saying their good-byes! Before that one of the youngest participants approached us and asked in his best school English, as we didn´t understand any Italian, if we were "ghost hunters". After that incident and all the "good-byes" from all the Italians (I guess around twenty), we started to concentrate in finally taking our photos, but not without a grin on our faces long after the Italians had left us. 
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Satellitenaufnahme, 2018 - Aerial image, 2018
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(©google-earth, 2018)

Alte Postkarte (o. J.) - Old Postcard (unknown year)
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