FRAGMENTS OF TIME
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URBEX-Blog 

Delve more into the sunken realms all around us. Step in and have a chat with the ghosts of the past. 

Heim "Mottenburg"

6/14/2025

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"Der grüne Sommer ist so leise
Geworden, dein kristallenes Antlitz.
Am Abendweiher starben die Blumen,
Ein erschrockener Amselruf.
Vergebliche Hoffnung des Lebens.
Schon rüstet zur Reise sich die Schwalbe im Haus
Und die Sonne versinkt am Hügel [...]."


(Georg Trakl, "Sommersneige")
​
Die Geschichte der einstigen "Mottenburg" begann um die Jahrhundertwende als so genannte Trinkerheilanstalt. Besonders Adelige (voranging aus Russland), die etwas auf der hohen Kante hatten, kurierten dort ihre Alkoholsucht aus.

In den ausgehenden 1920er Jahren übernahm ein Arzt, der sich auf die Behandlung der Lungentuberkulose spezialisiert hatte, die Einrichtung und eröffnete dort nun ein Lungensanatorium (so kam es auch im Laufe der Zeit zu der, durch die Bevölkerung geprägten, Bezeichnung "Mottenburg"). War die einsame Waldlage der einstigen Trinkerheilanstalt optimal für die Behandlung von Lungenerkrankter - so bot sie doch viel frische Luft - war das Gebäude hingegen denkbar schlecht geeignet. Weder Heizung noch fließendes Wasser waren vorhanden. Daher ließ der Pneumologe dieses entsprechend umbauen und erweitern. So kamen im Laufe der Zeit noch entsprechende Abteilungen und Gebäude hinzu, die den bestmöglichsten Behandlungserfolg ermöglichen sollten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Sanatorium allmählich an Bedeutung. Der allgegenwärtige Schrecken der TBC verlor sich glücklicherweise durch die fortan mögliche Behandlung der Erkrankung durch Antibiotika (1942 kam das Penicilin auf den Markt). So wurde die Klinik Anfang der 1960er Jahre verkauft und als Privatklinik genutzt. Im Jahr 1980 erfolgte dann eine erneute Umwandlung in ein Alten- und Pflegeheim.

Heute ist nur noch das einstige Hauptgebäude als Solches im Betrieb. Doch auch hier nagt bereits deutlich der Zahn der Zeit. Zumindest die Fassade wirkt eher ungepflegt, irgendwo ist ein Fenster im Erdgeschoss dürftig mit einer Spanplatte geflickt worden und der einstige Park ist nicht einmal mehr großartig als solcher zu erkennen. Die Nebengebäude, aus denen die nachfolgenden Fotos stammen, sind bereits seit einiger Zeit sich selbst überlassen. Bizarr wirken hier die noch voll eingerichteten Räumlichkeiten im Kontrast zum bereits deutlich vorhandenen Verfall. Die Gebäude scheinen zwar in ihrer Auflösung begriffen, aber die Spuren der einstigen Bewohner lassen sich nicht so leicht wegwischen. So lehnen an einem alten Bett zurückgelassene Beinprothesen, in einem anderen Zimmer lächelt Lady Di noch immer unaufhörlich und doch irgendwie  beruhigend von der Wand und ein paar Räume weiter finden sich zuhauf alte Fotografien der einstigen Bewohner. Hinterlassenschaften, die in ihrer Mixtur aus Freud und Leid, nachdenklich stimmen. 

The history of the old sanatorium "Mottenburg" (which was a popular nickname given by the locals; German: "die Motten haben" (to have the Motten) means to suffer from tuberculosis) dates back to the turn of the century when it was used as "Trinkerheilanstalt" (in modern terms a detoxification center). Especially rich Russian noblemen got treated there. 

In the late 1920s a physician, specialized in treating lung tuberculosis, bought the former building in order to establish a tuberculosis sanatorium (that's why the sanatorium was often referred to as "Mottenburg"). The pretty seclusive location in the woods seemed to be perfect for treating patients suffering from lung diseases. Yet, the building itself wasn't. It was far too small and had neither running water no heating. Thus, it got expanded with new departments and buildings and got modernized by and by in order to offer the best possible treatment. 

After World War II., thanks to the discovery of penicillin (which was available on the market for the first time in 1942) the sanatorium - like all similar institutions - became gradually redundant. In the beginning of the 1960s it was then sold and used as private clinic until it was converted into a retirement home in 1980.

Today, only the main building of the former tuberculosis sanatorium is still used as care home. Though even there the ravages of time have left their traces. At least the façade seems pretty unclean, a window on the ground floor was mended with a chipboard and the former park can't even be recognized as such anymore. The side buildings, in which the following photos were taken, have already been abandoned for a good while. Inside, the atmosphere is pretty bizarre with on the one hand, fully-equipped rooms and, on the other hand, the dissolving building structure. Though, the traces of the former inhabitants can't be erased so easily. In one room there are leg protheses leaning against an old bed, a few steps from it, in another room, there is Lady Di  still smiling from the walls and again a few steps further there are piles of old photographs depicting the former residents. A mixture of remains that leave you with mixed feelings. ​
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Preventorio Rocco

6/14/2025

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Das Preventorio, war ein altes Sanatorium für Kinder, das ursprünglich zur Behandlung von an Lungentuberkulose Erkrankten diente. Die TBC sollte nicht nur behandelt und eingedämmt werden, sondern es wurden auch diverse weitere Atemwegserkrankungen sowohl vorbeugend als auch kurativ behandelt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Gebäude Partisanen, unter der Führung des anarchistischen Partisanenführer Emilio Canzi, behandelt. Dieser kämpfte nicht nur im Spanischen Bürgerkrieg sondern auch in Italien gegen die Faschisten. Nach Ende des Krieges, bis zu seiner Schließung Ende der 1970er Jahre, diente das Sanatorium wiederum der Behandlung von Atemwegserkrankungen. 

Eine gefühlte Ewigkeit geht es auf Serpentinen immer tiefer in die Abgeschiedenheit der Berge, auf Straßen, die ihre besten Tage schon lange hinter sich haben. Vermutlich gar arg mitgenommen von dem ein oder anderen Erdbeben. Unser Auto quält sich die Steigungen hoch und als man es kaum mehr glauben mag, taucht plötzlich vor uns, hinter einer von unzähligen Kurven, ein riesiges, graues Gebäude auf: das Preventorio.
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Nur eine Sache passte so gar nicht an diesen Ort am gefühlten Ende der Welt. Etliche Autos, die direkt vor dem Gebäude parkten. Geschrei, Gepolter. Plötzlich war hier mächtig Leben. Etwas verwirrt stiegen wir aus dem Auto und versuchten uns ein Bild des Ganzen zu machen. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis wir eine Gruppe von Menschen in Militäruniformen erspähen konnten, die laut schreiend in und um das Gebäude sprinteten. Kurz befremdlich wirkend, stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich lediglich um Airsoftspieler handelte. Wir versuchten uns bemerkbar zu machen, um nicht das Opfer eines oder mehrerer schießwütiger Italiener zu werden. Man nahm uns wohl auch zur Kenntnis, allerdings kümmerte sich offensichtlich niemand so wirklich um unser Erscheinen. Da anscheinend gerade eine Pause von den Spielen statt zu finden schien und sich die Spieler alle vor dem Gebäude versammelt hatten, beschlossen wir zu allererst auf gut Glück einen Weg ins Gebäude zu finden. Diesen fanden wir auch und konnten uns unseren Fotos widmen. Zumindest vorerst. 

Während ich gerade dabei war Fotos in der kleinen Kapelle zu machen, nahm ich vage wahr, dass die Airsoftspieler anscheinend allmählich am Ende ihrer Pause angelangt waren, zumindest dem Geräuschpegel nach zu urteilen. Dies bekümmerte mich allerdings erst recht wenig, bis ich plötzlich unter Beschuss geriet. Offensichtlich wurde direkt in das alte Glastreppenhaus (Glas war ohnehin so gut wie gar nicht mehr vorhanden) direkt neben der Kapelle, in der ich mich gerade befand, geschossen. Ich wusste, wenn ich versuchen würde, aus der Kapelle zu gelangen, hätte ich vermutlich keine Chance und würde mich im gnadenlosen Kugelhagel wiederfinden. Meine Begleitung versuchte sich bei dem mittlerweile ohrenbetäubenden Lärm mit mir von der gegenüberliegenden Seite des Ganges zu verständigen - nur traute sich natürlich niemand in die direkte Schusslinie der schießwütigen Italiener. Fast gleichzeitig hörten wir die Truppe die Treppen hocheilen. In Deckung verharrend, versuchten wir dann auf uns aufmerksam zu machen. Dies gelang uns dann auch.  Mit ein paar von ihnen konnten wir uns auf Englisch verständigen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde handelten wir schnell einen Deal aus. Zwanzig Minuten Airsoft, danach konnten wir nach Belieben unsere Fotos machen. Am Ende wurde sich auch penibel an die Abmachung gehalten. Die Spieler waren ebenso sehr an unserem Treiben interessiert. Einer der jüngsten Spieler kam schlussendlich sogar noch einmal extra auf uns zu und fragte uns neugierig fasziniert, ob wir denn "ghost hunters", also Geisterjäger, seien. Nach nicht einmal einer halben Stunden Warten hatten wir das Preventorio dann auch tatsächlich für uns. Nach zahlreichen Abschiedsgrüßen zogen die Italiener von dannen  und wir konnten uns, noch eine ganze Weile schmunzelnd, in Ruhe dem Preventorio widmen. ​

The so-called preventorio was used as sanatorium for children. It was originally established in order to treat the rampant tuberculosis but later on further respiratory diseases were treated. Also, the prevention of such diseases, was a main goal. During WWII. partisans, under the command of Emilio Canzi, an Anarchist partisan who fought against the fascists in Italy and had also fought in the Spanish Civil War,  were treated in the hospital. After the war, until its closure in the 1970s, the preventorio became a hospital for the treatment of respiratory diseases once more.

Seemingly endless serpentines later and in the middle of nowhere - just surrounded by an impressive mountain scenery - our car, which had to struggle with the steep hills, suddenly went around a bent and we suddenly spotted a huge, grey building appearing in front of us: the preventorio.

But there was one thing, that didn't fit in at all - after arriving at the end of the world. We had just arrived at the end of the world and what did we see? A lot of cars parking right in front of the sanatorium. After we had left our car pretty confused we heard a lot of noises coming straight from the building. It did not take long and we spotted some people in military uniforms chasing loudly around the place: airsoft players. We tried to call attention to ourselves as we didn´t like the thought of being a victim of a trigger-happy Italian. They had noticed us somehow but didn´t care much about us. As the Italians were apparently doing a break, we seized the opportunity and made our way into the building and started to take our photos. 

I was taking my photos in the small and wonderful chapel when I suddenly heard a lot of noise. My fellow-urbexer was a few rooms away from me. I tried to ignore it, but suddenly I felt that the chapel was under fire. The airsoft players were obviously firing at the former big glass windows (not any glass has been left) of the main staircase directly next to the chapel. I knew that I was somehow trapped because if I tried to leave the chapel I would probably end up as a victim of one of the trigger-happy Italians. Meanwhile, my friend tried to communicate with me from the other side of the floor. We decided to call attention to ourselves again but tried to stay undercover. The Italians were coming up the stairs and were pretty perplexed by the sudden sight of us. We could communicate with a few of the group and after a small introduction,  we made a deal. They could play their game for twenty minutes and after that, we could take our photos in a save environment. Not half an hour later we had the building for ourselves and they left saying their good-byes! Before doing so though one of the youngest of the group approached us and asked in his best English and pretty excited if we were "ghost hunters" which we unfortunately had to deny. Still they liked our hobby very much. They would not leave without every single one of them had told us their good-bye's, followed by a jagged "Auf-Wiedersehen!" in the end. Not without a grin on our faces, we would continue taking our photos. ​
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Kinderklinik für Lungen- und Bronchialerkrankungen Harzgerode

6/14/2025

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Die Kinderheilstätte für Lungen- und Bronchialkrankheiten, vorrangig auf die Behandlung von Lungentuberkulose spezialisiert, wurde in den 1920er Jahren in Harzgerode im Bauhausstil errichtet. Zum Ensemble gehörten das Klinikgebäude an sich, zwei Ärztehäuser nebst Chefarztvilla, eine Isolationsstation, ein kleines Schulgebäude sowie eine eigene Gärtnerei. Insgesamt gab es Platz für 150 Patienten. Im Jahr 1998 wurde die Heilstätte endgültig geschlossen. Seitdem gab es immer wieder diverse Versuche das Areal zu revitalisieren. 

Aktuell hat das Sanatorium neue Eigentümer, die in einer alternativen Lebensgemeinschaft auf dem Gelände wohnen. Das Areal wird seitdem rund um die Uhr bewacht, sowohl von den neuen Bewohnern selbst, als auch via Kamerasystem. Besucher sind jedoch nach vorheriger Anmeldung willkommen. 

Zwei Besuche brachten mir die alte Klinik näher. Den ersten Besuch statte ich der Lungenklinik bereits im Jahr 2011 ab. Der damalige Eigentümer, der einen Ponyhof errichten wollte, genehmigte uns damals den Aufenthalt. Leider stellte sich sein Projekt am Ende als unrentabel heraus. Während unseres Aufenthalts machten wir auch Bekanntschaft mit einer treuen Seele, die unsere Erkundung äußerst spannend fand und uns Stockwerk um Stockwerk, gerne lauthals, durch das alte Sanatorium folgte. Kaum hätte ich damit gerechnet dieselbe Katze - fünf Jahre nach meinem ersten Besuch - wieder zu treffen. Irgendwo, mitten in den Korridoren des Krankenhauses, ertönte plötzlich ein lautes Bellen. Kurz bevor meine Besorgnis stieg einen schlecht gelaunten Hund zu treffen, kam die treue Weggefährtin von damals um die Ecke. Ich konnte es kaum glauben. Hatte das Gelände auch die Eigentümer seit meines letzten Besuchs gewechselt, so blieb der Hauswächter doch der Alte. Somit ging es nun ein zweites Mal, mit zeitweiser Begleitung meines vierbeinigen Freundes, durch das Gebäude.
Dieses Mal blieb mir auch der nüchtern weiß gekachelte Raum der ehemaligen Pathologie nicht verborgen: mit nichts darin als einem ebenso nüchtern wirkenden Porzellantisch. In Kindergröße. Auch Kinder sterben. Das war die, passend zum Ambiente, nüchterne Erkenntnis, die ich aus dieser Begegnung mitnahm. Die Krankenhauskorridore der Stationen hingegen, wurden mit vielen bunten Wandbildern verziert, um den Aufenthalt etwas heimeliger zu gestalten. Ein wirklich belebender Kontrast zu dem, was ich im Kellerbereich vorgefunden hatte. Heute wirken diese verwaisten Gänge jedoch auch eher gespenstisch. Die Gartenanlage des Krankenhauses war großzügig angelegt, besaß eine eigene Gärtnerei und einen künstlich angelegten Teich. Auch wenn das Areal mittlerweile eher verwildert ist, so kann man sich vorstellen, wie schön es hier einst gewesen sein muss.

Persönlich hoffe ich, dass man dem Gelände eines Tages wieder neues Leben einhauchen wird. ​
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The children's sanatorium for treating lung- and bronchial diseases, specialized in the treatment of lung tuberculosis, was built near the town of Harzgerode, Germany in the 1920s in the so-called Bauhaus style. It consisted of the main hospital building, the housing area for the medical staff including a villa for the chief medical officer, its own small school building as well as a gardener's house. Around 150 patients could be housed. The hospital was shut down for good in 1998.  All tries to revitalize the area have failed so far. 
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Yet, the sanatorium has new owners presently who are trying to establish an alternative form of living on the grounds. Now, the area is monitored around the clock. There are cameras all over the place and the new owners are directly living on the premises. After previous inquiry visitors are welcome.

I have visited the old sanatorium two times so far. My first visit took place in 2011 when there was the past owner who allowed us to enter the grounds in order to take photos. He tried to establish a pony farm for kids. Unfortunately, his project turned out to be unprofitable. Back in 2011, we were accompanied by a new friend - a nosy cat who followed us floor after floor through the old sanatorium. I would have never thought to meet that very cat again. During my last visit, five years after the first one, suddenly, somewhere in the maze of hospital corridors, we could hear loud barking. Shortly, before I really started to worry about that, the to me well known cat came around the corner. Five years after my first visit, I met it again. I was glad, that the cat was still there although the owners have changed over time. Thus, it was my pleasure that I had the opportunity to explore the building with my cat explorer once again. That time I was also able to take a look inside the small white-tiled room of the former morgue. Its view was pretty sobering. There was nothing more than an at least as sobering view of the porcelain mortuary slab - perfect kid-size - inside a small room. Also children die. It was the most sobering fact of the day. On the contrary, the corridors of the wards were decorated with lots of murals in order to help feeling a bit at home. A really stimulating contrast compared to the atmosphere of the basement area. Yet, the maze of corridors never fails to create a somewhat haunting atmosphere. The garden of the sanatorium was huge, contained greenhouses and even its own artificially constructed pond. Although, the area appears pretty wild nowadays, I can imagine how beautiful it must have been once.

​I dearly hope that the old sanatorium grounds are going to be revived one day. ​
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(source unknown)
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Heilanstalten Hohenlychen

6/14/2025

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Die Heilanstalten zur Behandlung von Tuberkulose entstanden, wie zahlreiche ähnliche Einrichtungen dieser Art, um die Jahrhundertwende (1902 - 04) am Zenssee im malerischen Lychen in Brandenburg. Benannt wurden sie nach der damaligen Kaiserin und trugen somit den Namen"Kaiserin-Auguste-Viktoria-Sanatorium". Behandelt wurden hier Frauen und Kinder. Im Laufe der Jahre wurde die Anlage immer wieder durch neue Bauten erweitert und während der beiden Weltkriege auch als Lazarett genutzt. Zur Zeit des Nationalsozialismus, dem finstersten Kapitel in der Geschichte des Sanatoriums, wurde dieses als renommierte Sportheilstätte bekannt. Selbst hohe Funktionäre der NSDAP, wie etwa Heinrich Himmler oder Albert Speer, suchten hier Erholung und machten aus der Klinik einen regelrechten Modeort.
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Das Idyll der Heilstätten wurde während der Zeit des Nationalsozialismus nicht nur durch die Popularität bei NSDAP-Mitgliedern jäh getrübt. Ärzte des renommierten Sanatoriums, die sich in dem guten Ruf der Institution sonnten, führten durch die Nationalsozialisten angeordnete Menschenversuche in dem  nahe gelegenen Konzentrationslager Ravensbrück durch. Der damals leitende Arzt des Sanatoriums, Karl F. Gebhardt, der hauptsächlich an den Gräueltaten beteiligt war und den Versuchen der Nazis den Weg ebnete, war neben den Versuchen in seinem eigenen Sanatorium sowie denen im KZ Ravensbrück auch an Menschenversuchen in Auschwitz beteiligt gewesen. Bekannt wurden diese als Sulfonamid-Experimente (Antibiotika), wobei der Arzt den Versuchspersonen potentielle Kriegswunden zufügte (bspw. Schnitt- und Schusswunden) um die Wirksamkeit des Medikaments zu testen. In Folge einer auftretenden Sepsis verstarben viele der Opfer oder mussten fortan mit Folgeschäden kämpfen. Unter Gebhardt arbeiteten mehrere Hohenlychener Ärzte auch in Konzentrationslagern - so etwa auch der zweite Leibarzt Hitlers, Ludwig Stumpfegger. Im Zuge der Nürnberger Prozesse wurde Gebhardt 1947 aufgrund seiner Untaten zum Tode verurteilt und am 02.06.1948  schließlich hingerichtet. Überdies wurde in den 1960er Jahren auf dem Gelände der Heilantalten rein zufällig eine vergrabene Kiste mit alten Aufzeichnungen und Forschungsergebnissen des Arztes Kurt Heißmeyer wiedergefunden, der für seine Habilitation Versuche im KZ Neuengamme bei Hamburg durchgeführt hatte. Dieser kam dafür lebenslänglich ins Gefängnis. 

Während der Besatzungszeit nutzten die sowjetischen Streitkräfte die alte Heilanstalt als Lazarett und richteten dort eine Geburtsstation ein. Seit Abzug der letzten Truppen, am 31.08.1993, steht das Gelände noch immer größtenteils leer. 

An einem kalten Wintertag peitschte uns noch kälterer Wind ins Gesicht. Leichte Orkanböen waren für den Tag vorhergesagt - und ausnahmsweise war die Wettervorhersage treffgenau. Der Wind hallte gespenstisch in den leeren Räumen sowie den schier endlos erscheinenden Gängen wider. Das Echo unserer Schritte, die uns immer tiefer in die Geschichte trugen, erfüllte die Gemäuer zusätzlich mit gespenstischen Lauten und doch einem Hauch von Leben. 

Update:​ 2018 wurde auf dem Gelände eine Seniorenresidenz eröffnet. 
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The old hospital - named after the German empress "Auguste Viktoria" - in the picturesque German town of Lychen was built around the turn of the century (between 1902 - 04) as tuberculosis sanatorium. Exclusively women and children were treated in this institution. During the years the complex was growing steadily. During World War I and World War II the sanatorium was used as a military hospital. During the Nazi-era it was converted into a sports sanatorium. Even high officials of the NSDAP (National Socialist Worker's Party) visited the place in order to seek recreation. One of the frequent guests were for example Heinrich Himmler and Albert Speer who visited the hospital on a regular basis. 

One of the darkest chapters of the Nazi-era is directly linked to the sanatorium. The doctor Karl F. Gebhardt as well as head of the institution paved the way for the Nazis concerning medical experiments in his own sanatorium and in the nearby KZ (short for concentration camp) Ravensbrück. He conducted experiments there as well as in Auschwitz. The experiments became well-known as so-called sulfonamide-experiments. Wounds similar to war injuries (like cuts and bullet wounds) were inflicted on the victims to test the efficiency of the sulfonamides as a potential treatment. Due to blood poisoning, many people died as a consequence of these inhuman experiments or had to suffer lifelong complications. Many other doctors - among them Hitler's personal surgeon - Ludwig Stumpfegger - worked under the leadership of Gebhardt in different concentration camps. Gebhardt was sentenced to death in 1947 at the Nuremberg trials and was finally executed for his crimes on the 2nd of June 1948. Then, in the late 1960s, a surprising find was made: a crate including research results concerning further experiments on humans conducted by another physician (Kurt Heißmeyer)​ who had worked under Gebhardt was found buried on the grounds. These experiments which he had performed at the KZ Neuengamme near Hamburg were part of his habilitation. After the finding of the documents, he received a life sentence in prison.  

During the occupation period after WW II., the Soviet army used the area as military hospital including an own maternity ward. After the last Soviet troops left Germany on 31st of August 1993, the sanatorium has been largely abandoned. 
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On a cold winter's day in February, an even colder wind was whipping. The weather forecast definitely hadn´t the best prediction in stock for us that day and was turned out to be right in the end. Thus, a heavy wind was blowing loudly through the empty rooms and the seemingly endless floors creating an eerie atmosphere. The echoes of our footsteps added to the atmosphere while we were diving into this very dark chapter of history. 

Update: A retirement home was opened on the premises of the sanatorium in 2018.

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(©Nietner, Johannes: Deutsche Lungenheilstätten in Wort und Bild. Part II. Berlin: Marhold-Verlag 1913)
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Tuberkulose - die "romantische Krankheit" - Tuberculosis - the "romantic disease"

6/14/2025

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​“… it was the fashion to suffer from the lungs; everybody was consumptive, poets especially; it was good form to spit blood after each emotion that was at all sensational, and to die before the age of thirty…”
(Alexandre Dumas, Memoirs)

“I should like to die from consumption.”
(Lord Byron)

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(in the public domain)
Die Schwindsucht (Lungentuberkulose, Morbus Koch oder auch kurz TBC) ist eine durch Bakterien verursachte, auch heute noch weit verbreite, Infektionskrankheit. Das Mykobakterium tuberculosis wurde erstmals 1882 von Robert Koch entdeckt und beschrieben. Um 1900 war sie eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Der Lungentuberkulose, die auch auf andere Körperteile übergreifen konnte, vermochte anfangs nur durch den Bau von Lungensanatorien Einhalt geboten zu werden. Die Ärzte setzten hauptsächlich auf Schonkost und Liegekuren an der frischen Luft. Als besonders heilsam galt frische Bergluft oder auch ein mediterranes Klima.

Meist waren diese Lungenheilstätten anfänglich ausschließlich der Oberschicht vorbehalten, später jedoch bedachte man auch zunehmend die arme Bevölkerung, da die TBC zur Volksseuche geworden war, die sich vor allem in der Arbeiterschicht rasend verbreitete. Geschuldet war dies im Allgemeinen den mehr als katastrophalen hygienischen Bedingungen um die Jahrhundertwende. Auch das so genannten "Trockenwohnen", trug einen beachtlichen Teil hierzu bei.

Der Aspekt der zur Volksseuche mutierten Krankheit und die Tatsache, dass auch viele junge Leute und Künstler, die oftmals zur armen Bevölkerung zählten, erkrankten, führte auch zu einer vermehrten Thematisierung in der Kunst. Ein bekanntes Beispiel aus der Literatur stellt Thomas Manns "Der Zauberberg" dar. Aufgrund dieser massenhaften Erkrankungen und eben dieser speziellen Personengruppen wurde die TBC zeitweise auch als "romantische Krankheit" bezeichnet. Die Künste im Allgemeinen trugen, besonders durch die Verklärung der Krankheit, zu diesem Bild bei. Letztlich war dies aber sicherlich schlichtweg ein Versuch mit dem Tod und Elend der Zeit umzugehen. Weniger beschönigende und romantisierende Bezeichnungen der Realität waren jedoch auch geläufig. Etwa sprach man dann  eher von der weißen Pest/dem weißen Tod oder davon, die Motten zu haben. 

Nach der Entdeckung des Penicillins (1928) durch Alexander Fleming wurden die Lungenheilstätten nach und nach überflüssig.​


The pulmonary tuberculosis (also consumption, abbrev.: TB) is a bacterial contagious disease which is still existing today. The Mycobacterium tuberculosis was first discovered and described by Robert Koch in 1882. The TB was one of the most common causes of death around the turn of the century. The lung tuberculosis that sometimes spread to other body parts as well could only be controlled by the building of lung sanatoriums. Firstly, they were mainly provided for members of the upper class only. Yet, due to the rampant spreading throughout all members of society and especially due to the spreading among people of poverty, the sanatoriums opened their doors for members of the working class, too. 

The doctors back then mostly tried to heal tuberculosis with a special diet and rest cures in the open air. Above all, fresh mountain air and the Mediterranean climate were considered especially healthy.

As the TB affected mostly the poor and the young including many artists (which often belonged to the poor population), the disease became often referred to as "romantic disease." A very famous literary piece that deals with the topic of TB and living in a lung sanatorium is Thomas Mann´s "Der Zauberberg" ("The Magic Mountain"). It were especially the arts that shaped the picture of a "romantic" disease. For sure, it was also an attempt to find somewhat sense in the death and misery of that time. But there were also less romanticizing terms common like the White Plague. 

After the discovery of penicillin (in 1928) by Alexander Fleming lung sanatoria became gradually redundant. ​
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(Croce Rossa Italia, 1920, https://wellcomecollection.org/works/tg9t6w7y CC-BY-4.0)
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Beelitz Heilstätten

6/14/2025

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"Buildings designed with careful attention to aesthetics arouse and enlighten their occupants
​and that promotes their good health."


(Robert Evans)
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Um der grassierenden Tuberkulose um die Jahrhundertwende Einhalt zu gebieten, entstanden nahe Berlin, zwischen 1898 und 1902 die Beelitzer Heilstätten in einer ersten Bauphase. Diese wurden inmitten des Beelitzer Stadtwaldes im Pavillonstil errichtet. Das Areal wurde in zwei große Bereiche und insgesamt vier Quadranten unterteilt. In dem Bereich südlich des Bahndamms wurden Sanatorien zur Behandlung chronischer, nicht ansteckbarer Krankheiten erbaut, während nördlich davon die Lungenheilstätten entstanden. Die Anlage war sowohl für die Patienten als auch für das Personal strikt nach Geschlechtern getrennt. Auf der Frauenseite finden sich demnach unter anderem Waschhäuser und Küchengebäude, während man auf der Männerseite beispielsweise das Heizgebäude findet. 

​Die Gebäude der Beelitzer Heilstätten, mit dem Heizkraftwerk als Herzstück, wurden durch unterirdisch verlaufende Versorgungsschächte (ein Tunnelsystem von  insgesamt ca. 10 km) verbunden. Insgesamt gab es drei große Bauphasen, die im Jahr 1930 mit dem Bau der Chirurgie, was nun auch größere Operationen an der Lunge ermöglichte, abgeschlossen waren. Zwischen 1942 - 44 kam es nahe des eigentlichen Beelitzer Klinikareals zu einer vierten Bauphase, in der ein Hilfskrankenhaus für potentielle im Krieg zerstörte Potsdamer Krankenhäuser errichtet wurde. Insgesamt drei Architekten schufen so über Jahrzehnte jenes einmalige Gebäudeensemble: Heino Schmieden, Julius Boethke sowie Fritz Schulz. 
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Der Komplex wurde während den Weltkriegen auch als Lazarett genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal militärisches Sperrgebiet der sowjetischen Truppen, welche es 1994 endgültig verließen. Seitdem steht der Komplex, bestehend aus rund 60 Gebäuden auf einer Fläche von etwa 200 Hektar, größtenteils leer. Geblieben ist eine beeindruckende Geisterstadt, dem Vandalismus und natürlichem Verfall preisgegeben. 

Eines steht jedenfalls fest: könnten diese Mauern sprechen, sie hätten eine ganze Menge zu erzählen. Von zwei Weltkriegen, von berühmt-berüchtigten Besuchern, wie etwa einem jungen Soldaten namens Adolf Hitler, der während des Ersten Weltkrieges verwundet im Beelitzer Lazarett lag. Von dem ehemaligen DDR-Staatsoberhaupt Erich Honecker, der hier nach seinem Sturz 1990 (das Gebiet der Heilstätten war ja bis zuletzt Sperrgebiet der Sowjetischen Armee) etwa ein Jahr vor seiner Flucht nach Chile hier Unterschlupf suchte oder auch von dem Serienmörder Wolfgang (heute Beate) Schmidt, der den Beinamen "Rosa Riese" erhielt und auch auf dem Gelände der Heilstätten sein Unwesen trieb und mordete. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Persönlich verbinde ich mit dem Ort einige besondere Gefühle. Das Fieber längst vergessene Orte zu erkunden hatte mich schon lange, bevor ich überhaupt Fotos von den Beelitzer Heilstätten kannte, ergriffen. Eines Tages jedoch stoß ich im Internet auf Bilder der Anlage. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig und Beelitz erschien mir wie ein ferner Traum. Somit war für mich allein der Gedanke an einen Besuch ad acta gelegt. Für Jahre. Bis ich mir dann im Jahre 2010, zusammen mit meiner Schwester, das erste Mal diesen Traum erfüllte. 
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Immer wieder aufs Neue war es ein besonderes Erlebnis. Bei Donnergrollen in den Versorgungsschächten unter dem Areal unterwegs zu sein bleibt unvergesslich, ebenso wie bei Gewitter im Männersanatorium eingesperrt zu sein, während der Donner über einen hinwegrollte und der Himmel immer wieder von Blitzen zerrissen wurde. Oder an einem heißen Sommertag zu vergessen, dass man sich auf dem Dach der Ruine ("Alpenhaus") der Beelitzer Heilstätten (die dem Bombenhagel während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel) befand und nicht, wie es einem die unmittelbare Umgebung vorgaukelte, mitten im Wald. Doch lief man förmlich auf Waldboden. Zudem standen - förmlich mit dem Gebäude verschmolezin -  hier und dan noch die alten Bettgestelle aus den 1940er Jahren als wäre dies nichts ungwöhnliches. Auch mein erster Besuch wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis: drei Tage Dauerregen und Sturm, dafür quasi das komplette Areal für sich alleine. Am Ende blieben furchtbare Fotos, aber umso schönere Erinnerungen an knarzende und im Wind wild zuschlagende Türen und Fenster in der Chirurgie, die eine unbeschreiblich unheimliche Geräuschkulisse, in den für mich damals finsteren und schier endlos erscheinenden Gängen, erzeugten. 

Mittlerweile zogen ganze Heerscharen an Fotografen, Geisterjägern, Neugierigen, Vandalen und sonstig Gesinnten durch die alten Gemäuer und vermutlich wurde bereits jede Ecke dokumentiert. Doch bin ich für meine persönlichen Erinnerungen mehr als dankbar. 
Im Laufe der Jahre sollten dem ersten noch fünf weitere Besuche folgen. Beelitz war auch der Ort, der mich letztlich mit dem Urbex-Fieber gänzlich infizierte. Ein Fieber, das sicherlich lebenslang andauern wird. Beelitz sei Dank. 
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In order to fight the rampant tuberculosis epidemic during the turn of the century the TBC-sanatorium (pavilion-style buildings) Beelitz Heilstätten was built deep in the woods of the town of Beelitz, near the city of Berlin, during the first construction phase between 1898 - 1902. The sanatorium was divided into facilities for both men and women. Following a strict gender segregation and the typical roles of men and women back then, the kitchen buildings as well as wash-kitchens were built on the women's premises. Whereas, the heat and power station was built on the men's premises. The buildings of the huge sanatorium complex Beelitz Heilstätten encompasses around 60 buildings on an area of approx. 200 hectares. In addition, all buildings are linked via approx. 10 km long underground service tunnels.

​There were four construction phases in total. During the third one (1926 - 30) the surgery building was finished (in 1930). From then on, major lung surgeries were made possible. The fourth and last phase (1942 - 44) during WW II. was marked by the construction of an auxiliary hospital near the main area in order to offer spare beds for possibly destroyed hospitals of the city of Potsdam. Three architects in total created the unique and huge ensemble of buildings throughout decades: Heino Schmieden, Julius Boethke and Fritz Schulz. 


During the both world wars the hospital complex was used as a military hospital and was converted into a Soviet exclusion zone after WW II. After the German reunification, the Soviet Army eventually left in 1994. Since then the area has largely been abandoned. All that remains is an impressive ghost town that is reconquered by nature but is also endangered by vandalism. 

It is an undeniable fact, that if these walls could talk, they could tell stories over stories. They witnessed two world wars as well as a wounded soldier named Adolf Hitler, who was treated in the Beelitz military hospital during WW I, not knowing about all the death and destruction that were yet to come. In 1990 the former and seriously ill GDR (German Democratic Republic) leader Erich Honecker was hiding in Beelitz-Heilstätten (before his flight to Chile), which was still a Soviet military hospital at this time. Therefore, he was protected by soldiers of the Soviet Army. Also, between 1989 and 1991, the serial killer Wolfgang (now Beate) Schmidt, named "Rosa Riese" ('pink giant') by the tabloids, who also murdered on the sanatorium's grounds, made Beelitz hit the headlines once more. To just name a few stories that are linked to these historic grounds. 

Beelitz Heilstätten is always going to stay a special place for me. I had been interested in abandoned places a long time before I suddenly came across captures of the sanatorium one day. During this time I was still a minor and saw no real chance for me to visit the sanatorium in the near future. Consequently, I tried to avoid thinking about it. It appeared to be a distant dream. For years. Until, I finally made that dream - together with my sister - come true in 2010 when I visited Beelitz Heilstätten for the first time. Many more visits should follow. 
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Every single visit was a special experience. I explored the utility tunnels during an approaching thunderstorm and I found myself caught in the men's sanatorium on my own with deafening thunder rolling across it, while doors were slamming and the sky outdoors was set on fire by lightning strikes. It was as eerie as it made me feel alive. During another hot summer's day, when I explored the ruin of Beelitz (the so-called "Alpenhaus" that got bombed into ruins during WWII.), I forgot that I was standing on top of a high building instead of being in the middle of a small forest to which the rooftop has grown into. While walking on forest soil, now and then, rusty bed frames, that have been sitting there since the 1940s and have been literally merged together with the building, would appear. It was a surreal scenery. Of course, especially my first visit became memorable. It had been raining buckets during all three days of exploring Beelitz and all I could take with me was a bunch of truly terrible photos. But it didn't matter. They still seem precious. I remember exploring the gigantic surgery building with its seemingly endless and its pitch-dark floors for the first time and the silence being torn apart by creaking noises and a slamming door or window once in a while. The merciless rain was just adding to the gloomy atmosphere. 
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In the meantime, myriads of photographers, ghost hunters, curious people, vandals and others have visited that place. Presumably, almost every single corner has already been documented, but to me, Beelitz will always hold a special place in my heart. So many unique memories will always be linked to it. Not least because it was the place where it has all begun. The "urbex fever" that has fully infected me here is for certain never going to leave me as long as I live. Thanks to Beelitz. 
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Tunnelsystem - Underground Service Tunnels
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©W. Borissow, Германо-российский музей «Берлин-Карлсхорст»
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(Deutsche Bauzeitung, Jahrgang No. 11, Berlin: 1904)

Aus der Statistik 1926 - Excerpt from the Statistics 1926:​
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Postkarte aus dem Jahr 1915 (private Sammlung)/Postcard from 1915 (private collection)
Die Größe der Einrichtung lässt sich durch einige interessante Statistiken der Produktion durch die Wirtschaftsgebäude aus dem Jahr 1926 besonders gut erahnen:
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So wurden m Jahre 1926  in der eigenen Bäckerei 31.584 Brote und 1.045.176 Brötchen gebacken, in der Fleischerei 95 Rinder und 971 Schweine geschlachtet, i
n der eigenen "Mineralwasserfabrik" 325.580 Flaschen Mineralwasser ("Selters") sowie 70.650 Limonade hergestellt.

The size of the sanatorium complex becomes more tangible thanks to some excerpts of statistical data of the service buildings from the year 1926:

In 1926 the bakery produced 31, 584 loafs of bread and 1, 045, 176 rolls, the butchery slaughtered 95 cattle and 971 pigs. The own "soda water factory" produced 325, 580 bottles of soda water and 70, 650 bottles of lemonade. 
(Die Heilstätten der Landesversicherungsanstalt Berlin bei Beelitz i/Mark. Tübingen/Berlin: Wasmuth, 2012)
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