Etwas versteckt auf einem bewaldeten Hügel unweit eines kleinen Weihers finden sich die imposanten Überreste der ehemaligen Wasserburg Leonrod im gleichnamigen Ortsteil der Marktgemeinde Dietenhofen in Mittelfranken. Die Burg diente einst als Stammsitz des fränkischen Adelsgeschlechts der von Leonrod sowie als Garnerbenburg (ahd. "gan" = gemeinsam; eine von mehreren durch Erbschaft verbundene Familien bzw. Familienteilen gemeinsam bewohnte Burg.). Die Burganlage entstand durch die von Leonrod im 13. Jahrhundert aufgrund strategischer Überlegungen. So diente sie vorrangig dem Schutz einer bedeutenden Handelsstraße nach Nürnberg. Die dicken Mauern trotzten den vorbeiziehenden Jahrhunderten und am Ende sogar dem Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648), der ganze Landstriche verwüstet hinterließ, überstanden sie völlig unbeschadet. Doch gerade einmal drei Jahre lagen die Gräuel des Krieges zurück, da geschah das Unglück, das das endgültige Ende bedeuten sollte. So geschah es, dass im Jahr 1651 Rodungsarbeiten in der Nähe der Burg ihr den finalen Stoß versetzten. Durch Verbrennen wollte man unnötiges Gestrüpp entfernen. Allerdings geriet das entzündete Feuer völlig außer Kontrolle, griff auf die Burg über und ließ diese bis auf die Grundmauern niederbrennen. Seit des Vorfalls wurde die Anlage nicht wieder aufgebaut. Das Geschlecht von Leonrod selbst existierte bis in das Jahr 1951 und ist seitdem erloschen. Der bedeutende Eichstätter Bischof, Franz Leopold Freiherr von Leonrod, der von 1867 - 1905 dieses Amt bekleidete, ist sicher einer der bekanntesten Angehörigen des Leonrod'schen Adelsgeschlechts. Im Eichstätter Dom befinden sich unter anderem die Grabstätte des Bischofs sowie diverse Darstellungen des Leonrod'schen Familienwappens. Die eigentliche Burgruine ist heute im Besitz einer Erbengemeinschaft, die sich auf dieses Geschlecht zurückführen lässt. Hidden in the woods situated on a densely forested hill near a small pond lie the still impressive remains of the former water castle Leonrod in the same-named district of the small town Dietenhofen. The castle was the main residence of the noble family Leonrod, a Middle-Franconian noble house. It was also a so-called "Ganerbenburg" ("gan" = Old High German for "common") which means that several families connected by their descent lived inside the castle together.
It was built in the 13th century in order to protect a very important trade route to Nuremberg (one of the most important trading centers of the Middle Ages). Centuries passed by and couldn't do any harm to the thick walls of the castle of Leonrod. It even survived The Thirty Years' War (1618 - 1648). It had only been three years after the end of the war and its atrocities when the proud history of the castle found a sudden end. It was the year 1651 and due to vegetation clearance the thickets and weeds near the castle were removed by burning. Yet, because of negligence a severe fire broke out, spread to the castle itself and burnt it down to ashes. Since then, the castle lies in ruins. The noble house of Leonrod existed until the year 1951. One of the most famous members of the family was Franz Leopold, who was Bishop of Eichstätt between the years 1867 - 1905. Today, his grave as well as numerous depictions of the family coat of arms can be found in the Eichstätter Dom (Cathedral of Eichstätt). After the extinction of the family, the ruin is today owned by a community of heirs who can be traced back to the original dynasty.
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"[T]he world broke just like glass. And everyone's trying to put it back together like it was, but it'll never come together the same way." (Moira Brown, Fallout 3) “Nobody wants to be here and nobody wants to leave.” "He walked out in the gray light and stood and he saw for a brief momentthe absolute truth of the world. The cold relentless circling of the intestate earth. Darkness implacable. [...] The crushing black vacuum of the universe. [...] Borrowed time and borrowed world and borrowed eyes with which to sorrow it.” (Cormac McCarthy, " The Road") Der Kronacher Hochbunker im mittelfränkischen Fürth, an der Ecke Kronacher Straße/Laubenweg, gelegen, fällt einem sogleich ins Auge. Aus massivem Stahlbeton und aus zwei Meter dicken Außenwänden bestehend, wurde er zur Zeit des Zweiten Weltkriegs (1941/42) errichtet. Eine Walmdachkonstruktion sowie ein turmähnlicher Anbau sollten dafür sorgen, dass der Bunker aus der Luft nicht als solcher zu erkennen war. So ähnelt der Bau von oben eher einer Kirche. Nach Ende des Krieges wurde dieser als Notquartier genutzt, vorrangig für Flüchtlinge aus den einst vom Deutschen Reich besetzten Gebieten Böhmen sowie des Sudetenlandes. Die Menschen, die dort Unterschlupft fanden, mussten dort in zu großen Teilen menschenunwürdigen Bedingungen hausen. Während der Zeit des Kalten Krieges wurde die gesamte Luftschutzanlage dann zu einem Atomschutzbunker umfunktioniert. Dieser Bunker hätte letztlich 901 Personen Schutz bieten sollen. Wie bei ähnlichen Bauten hätten Menschen in einem solchen Bunker etwa zwei Wochen überleben können. Viel länger hätte man sich vor der radioaktiv kontaminierten Außenwelt nicht schützen können, da vor allem die Luftversorgung nicht mehr hätte aufrechterhalten werden können. Im speziellen Falle des Kronacher Hochbunkers, der während des Zweiten Weltkrieges problemlos Brandbombenangriffen hätte trotzen können, hätte dieser einer in der Nähe detonierten Atombombe niemals standhalten können. Von einem direkten Angriff durch einer solchen ganz zu schweigen. Bis zum Jahr 2007 wurde der Bunker noch offiziell als solcher betrieben und war somit Teil des Zivil- und Bevölkerungsschutzes des Bundes. Der heute denkmalgeschützte Hochbunker soll künftig zum Quartier von Fans des lokalen Fußballvereins Spielvereinigung Greuther Fürth (SpVgg Greuther Fürth) umgebaut werden (siehe https://fanbunker.de/). Hierbei soll jedoch ein Teil des ursprünglichen Zustands erhalten bleiben und museal genutzt werden. Als Kind übte der riesige Betonklotz, über dessen Zweck ich mir nicht wirklich im Klaren war, eine ungemeine Faszination auf mich aus. So passierte ich ihn unzählige Male beim Besuch meiner Oma, die nur wenige Häuser entfernt und somit unweit des Kolosses wohnte. Dieser wirkte nicht sonderlich heimelig, sondern eher so, als barg er ein dunkles Geheimnis. Aber natürlich wünschte ich mir unzählige Male einmal einen Blick hineinwerfen zu können. So oft ich auch versuchte mir vorzustellen, was sich wohl im Innern befinden würde, es gelang mir nicht. Letztlich erfüllte sich dieser Wunsch nun im Erwachsenenalter, als ich diesen im Rahmen einer Führung, organisiert durch den Verein Untergrund Fürth e. V., betreten konnte. War es am Ende annähernd wie in meiner kindlichen Fantasie? Nicht im Geringsten. Auf den ersten Blick wirkte er durch die vorhandene Stromversorgung gar freundlicher und doch so viel schlimmer. Vor allem, wenn man versucht sich vorzustellen, wie es einem im Ernstfall ergangen wäre. Zuerst sicherlich noch voll Überschwang erleichtert und froh, es überhaupt bis ins Innere geschafft zu haben. Und doch - was wäre geworden? Hineingeworfen in eine Schicksalsgemeinschaft, der am Ende nichts weiter geblieben wäre, als zwei Wochen lang ihrem eigenen Ende entgegenzusehen - harrend, zum Nichtstun verdammt und in einem Betonsarg eingesperrt. Wahrscheinlich wäre im Innern der absolute Wahnsinn losgebrochen, gemeinhin als "Lagerkoller" bekannt. Nicht grundlos bestanden etwa Geschirr und die Spiegel des Bunkers aus Plastik. Da bleibt nur die Frage, was hätten die, die zwei Wochen durchgehalten hätten, nach Öffnen der Bunkertür vorgefunden? Man kann nur spekulieren, doch vermutlich hätten die Überlebenden letztlich - frei nach Chruschtschow zitiert - wohl wahrlich die Toten beneidet. The former air-raid shelter Kronacher Hochbunker located in the German town of Fürth (at the corner of Kronacher Straße/Laubenweg) might appear like a huge eyesore. The bunker, mainly made of reinforced concrete (and with 2 m thick outer walls), was erected during WW II. (1941/42) in order to protect civilians of air-raids. A hipped roof as well as a fake tower construction were meant to conceal the true purpose of the shelter and - seen from the air - made it appear like a church. After the war, the bunker was used as housing for refugees from the areas that were annexed by the former German Reich before the war (mainly from Bohemia and Sudetenland). The living conditions inside the shelter were largely degrading.
During Cold War the shelter was then converted into a fallout shelter which would have provided space and protection for 901 persons. Yet, like in similar objects, the people inside wouldn't have survived much longer than two weeks inside. After that the air supply wouldn't have lasted any longer and thus there wouldn't have been protection against the radioactive contaminated outside air any longer. Apart from that, especially the Kronacher Hochbunker which wasn't built underground, would have been totally destroyed during a nearby or even direct attack by an atomic bomb. There wouldn't have been any survivors. The today listed bunker was used as such until 2007 and thus was part of the civil defense program of Germany. Today, the shelter is being converted into a fan base of the local soccer club Spielvereinigung Greuther Fürth (SpVgg Greuther Fürth). Part of it is going to be preserved and used as museum (see also https://fanbunker.de/). When it comes to the bunker I have many childhood memories. Thus, I passed by it on a regular basis when visiting my grandma who only lived few houses next to it. Of course, that pretty uncanny building didn't fail to captivate me. I tried to imagine how the interior might look like and still couldn't. It has been like an unsolved mystery to me until recently, when I finally got the chance to take a look inside during a guided tour. Was it anything like I had imagined it to be? No, it wasn't. At first glance, it appeared far more inviting than imagined, especially with running electricity but upon closer inspection and considering you would have to be one of the "lucky ones" who made it into the shelter in case of emergency, it was even worse. Imagine being part of a random group of people, united by destiny and with nothing left but waiting two weeks longer for everything to finally come to an end - awaiting your own, pretty certain death. Knowing about it. There was also a good reason for the fact that for example all the dishes as well as all mirrors inside the bunker were made out of plastic. Imagine the bunker door finally being opened after two weeks. What would the people that were still alive have found? All that comes to my mind is a freely adapted quote from Khrushchev: it would be the survivors of a nuclear war that would envy the dead in the end. "Breathing through his mouth, he found he could taste the air. It was the taste of an old, abandoned book; of a damp cemetery in autumn." (Ambrose Ibsen, "The Sick House") Beim Betreten des alten Hauses hat man das Gefühl, als wüchse einem der Schimmel noch entgegen. Teppiche, Möbel und Wände sind durchtränkt von ihm. Nachdem die einstigen Besitzer gingen, hält zumindest er Einzug in dem Gebäude - von gelegentlichen Besuchern abgesehen. Solch eine extreme Ansammlung von diversen Schimmelkulturen ist sicherlich, wie der Ort an sich, einmalig. Die dick gepolsterten, pinken Sessel strahlen einem beim Betreten in all der Tristesse regelrecht entgegen. Die pink-grelle Farbe ist bereits durch all die Feuchtigkeit aus den Polstern gelöst worden und sickert nun allmählich in den mindestens ebenso feuchten Teppich ein. Der Verfall schuf hier jedenfalls ein durchaus farbenfrohes Meisterwerk, das im gesamten Haus zu bestaunen ist. So ist alles allmählich in seiner Auflösung begriffen. Upon entering the old house it seems as the mold's growing towards its visitors. Carpet, furniture as well as the walls themselves are saturated by all the mold growing within. The former residents left their home long time ago. Yet, at least the mold´s been growing happily. Such an enormous accumulation of mold of all kinds is probably pretty unique. So is the place. The upholstered furniture in bright pink colors really glowing within the tristesse of the house itself. The pink has already been dissolved out of the upholstery soaking into the moist carpet. Decay has definitely created a colourful masterpiece, which might be admired in the whole building. Everything is captured in the process of being dissolved sooner or later.
Das Nathanstift in Fürth wurde nach seinem Gründer Alfred Louis Nathan benannt. Um die Jahrhundertwende stiftete dieser der Stadt das Spital aufgrund der hohen Säuglingssterblichkeit (1905 lag diese bei 28,7% in Fürth und stellte somit die höchste in ganz Bayern dar). Noch heute stellt es die bekannteste und eine der bedeutendsten Stiftungen der Stadt Fürth dar. Diese wiederum bedankte sich bei Nathan dafür mit einer Ehrenbürgerschaft. Dank des in der Tannerstraße gegründeten Nathanstifts konnte tatsächlich bald darauf ein deutlicher Rückgang der Mortalitätsrate von Säuglingen verzeichnet werden. Im Jahr 1967 wurde das ursprüngliche Stiftsgebäude nicht mehr genutzt und zur Schule umfunktioniert. So wurde am zentralen Stadtkrankenhaus die Geburtshilfe eingerichtet und ein Neubau, der als Kinderklinik diente, nebenan erbaut. Im Jahr 2016 begann man nach einigen Jahren des Leerstands und der Teilnutzung des Gebäudes für künstlerische Zwecke mit dem endgültigen Abriss. Für mich persönlich war die Erkundung der alten Kinderklinik (die nun komplett im Stadtkrankenhaus zu finden ist) eine kleine Besonderheit. Denn genau in diesem Gebäude verbrachte ich - als Frühchen auf die Welt gekommen - die ersten Wochen meines Lebens. Genau genommen, im obersten Stockwerk des Spitals und somit über den Dächern meiner Geburtsstadt. Auch wenn meine Erinnerungen selbstverständlich mehr als vage sind, nämlich schlichtweg nicht vorhanden, stellte der Besuch der Klinik für mich etwas ganz Besonderes dar. Ich genoss den Ausblick über die Dächer der Stadt - diesmal in vollem Bewusstsein. Ein einmaliger Blick, den es so bald für Niemanden mehr geben wird. Noch heute wird jeder Fürther, der im Klinikum Fürth das Licht der Welt erblickt, im "Nathanstift" geboren. Seit 2010 trägt neben der Kinderklinik und Geburtshilfe die gesamte Frauenklinik des Klinikums den Namen der Stiftung und erhält Fördermittel aus dieser. The children's hospital "Nathanstift", named after its founder Alfred Louis Nathan, was given to the city of Fürth at the beginning of the turn of the century, in order to end the high infant mortality in town. The foundation was one of the most important ones in the history of the city of Fürth ever. Mr. Nathan was thanked by honorary citizenship.
At the end of the 1960s the former building of the hospital was converted into a school. The midwifery was trans-located to the general hospital of the city of Fürth and next to it a new building was erected, which housed the children´s hospital from this moment on. Now, the children's clinic has totally moved into the building of the general hospital. Personally, visiting the old children's hospital was a very personal experience to me this time, as I, a premature baby, had to spent the first weeks of my life in this facility - on the top floor and high above the rooftops of my native town. Of course, my memories of this stay can't even be described as "vague", as I simply have none at all. Yet, my exploration of this place will always remain special to me. I really enjoyed the view across the city - consciously this time and probably as one of the last ones who received this opport “I looked down at the loaves on the baking stone, which, just as before, carried in their crusts the overwhelming illusion of dark eyes, upturned noses, fissured mouths.[...] Their eyes squinted merrily and their mouths curled into ragged, jack-o'-lantern grins. The bread knife was the solution to all my problems. I sawed and sawed and sawed until the faces were no more." (Robin Sloan, "Sourdough") Anno 1958. Einmal wöchentlich lautet die Bestellung wie folgt: 20 Liter Frischmilch und 20 Liter Buttermilch. Insgesamt 6 DM. Im Monat Juli '58 entstanden dem Bäcker für diese Milchprodukte insgesamt 24 DM an Kosten. Betrag dankend erhalten ist unter der Rechnung vermerkt. Nichts weiter als die Milchbestellung eines Bäckermeisters und doch ein Stück Zeitgeschichte. Weitere Quittungen und Rechnungen liegen auf einem kleinen Tisch verteilt. Die meisten ebenfalls aus den späten 50er Jahren. Die Zeit scheint still zu stehen Seit dem Zweiten Weltkrieg ist gerade einmal ein Jahrzehnt vergangen. Doch in Deutschland war eine bessere Zeit angebrochen - man befand sich in den Aufbaujahren. Der Zeit des Wirtschaftswunders. Die Kriegstraumata wollte man möglichst hinter sich lassen oder man verdrängte eben. Nun sollte der neue Wohlstand gelebt werden. Es wurde konsumiert - und gebacken. In der kleinen Bäckerei zwar nicht unbedingt für die Massen - so war es doch vor allem der Massenkonsum, der plötzlich en vogue wurde. Aber das macht die alte Backstube nicht weniger interessant. So ist sie eher ein Beispiel für den kleinen Dorfbäcker, der in der Regel auch ein beliebter Treffpunkt im Dorf war. Betritt man den Verkaufsraum im Erdgeschoss so könnte man meinen, man sei in einem Museum gelandet. Die kleine, antiquiert wirkende Verkaufstheke, die Werbung für Jacobs Kaffee auf einem einfachen Holzschild. Die Zeit scheint wie eingefroren. Doch die Auslagen bleiben leer und der alte Ofen im Backraum kalt. Wann hier für immer das letzte Brot gebacken wurde ist nicht eindeutig zu sagen. Schätzungsweise in den 70er - 80er Jahren dürfte der Betrieb endgültig eingestellt worden sein. So gibt es die originale Eszet-Schokolade, wie Werbung für diese am Fenster der Bäckerei zu finden ist, seit 1975 nicht mehr und der alte Haribo-Aufkleber, der auf eine "kinderfreundliche Bäckerei" am Eingang hinweist, dürfte Recherchen zufolge aus den '80er Jahren stammen. Anno 1958. Once a week the order goes as follows: 20 liters of fresh milk and 20 liters of buttermilk. 6 DM ("Deutsche Mark", former German currency) in total. In the month of July '58 the baker had to pay 24 DM for the order of those dairy goods. Payment received is noted on the invoice.
It doesn't seem much more than the average milk order of a baker. yet it's become a piece of history. There are many more receipts and invoices scattered around on a small table. Most of them date back to the late '50s as well. Time seems to stand still. It's not more than a rough decade since WWII. has ended. Yes, in Germany a better era has started to blossom. It was the time of the German Wirtschaftswunder (literally "economic miracle"). People wanted to forget all the traumatic war experiences or at least tried to suppress them. It was the time of wanting to live and embrace the new prosperity. It was the time of consumption - and baking. Even if it was specially mass consumption that had become in vogue, it doesn't make the small bakery less interesting. It is more of an example for the typical small bakery that was the meeting place of the local community. Upon entering the sales area on the ground floor it feels like being right in the middle of a museum. The small and old-fashioned sales counter as well as the old "Jacobs" coffee advertisement on a plain wooden sign. Time seems to stand still completely. Yet, the shelves stay empty and the oven stays cold. Whenever the last bread might have been baked cannot be told for sure. Probably, the small bakery was shut down for good in the '70s - '80s, as for example, the old advertisement of "Eszet chocolate" in one of the bakery's windows indicates. Since the production of Eszet was stopped in 1975. And then there is the old Haribo sticker on the front door that welcomes you to a "children-friendly bakery" and which can be dated back to approximately the 1980s. "When you walk through the storm hold your head up high and don’t be afraid of the dark. At the end of the storm is a golden sky and the sweet silver song of a lark. Walk on through the wind, walk on through the rain, though your dreams be tossed and blown. Walk on, walk on with hope in your heart and you’ll never walk alone. You’ll never walk alone." (Oscar Hammerstein II) Die kleine Friedhofskapelle war ein reiner Zufallsfund. Etwas abgelegen in einer an sich ohnehin eher einsamen Gegend, doch auf einem offensichtlich gepflegtem Gelände, befindet sie sich. Kaum fällt sie dem zufällig Vorbeikommendem ins Auge. Nur wer genau hinsieht, sieht sie am Ende eines Weges, der von Bäumen gesäumt ist. Aus diesem Grund ist sie vermutlich noch heute so gut erhalten. Man nähert sich einem ruhigen Ort. Eine alte Metalltür, die in den Keller führt, ist nur angelehnt. Beim ersten Blick ist es stockdunkel. Ich behalte diese Tür im Hinterkopf, betrete erst einmal die eigentliche Kapelle. Sobald wird klar, die Kapelle war keine der gewöhnlichen Gotteshäuser, sondern diente ausschließlich Begräbnisfeierlichkeiten. Man tritt sogleich in einen kleinen, gefliesten Raum, der offensichtlich der Waschung und der Aufbahrung der Toten diente. Danach gelangt man in den eigentlichen Hauptraum der Kapelle, der für die Beerdigungszeremonien genutzt wurde. Ein alter, mitgenommener roter Teppich liegt noch im Raum und ein aufgemaltes Kreuz thront noch immer an der Wand. Im Dachgeschoss befinden sich offensichtlich Räume, die dem Personal bzw. den Bestattern zum Aufenthalt dienten. Während meine Begleiter noch ihre Fotos in der Kapelle machten, fiel mir die Metalltür wieder ein und ich machte mich auf den Weg in den Keller, mit einem etwas mulmigen Gefühl, da ich mittlerweile wusste, welchem besonderen Zweck diese Kapelle einst diente. Kaum hatte ich mich durch die Tür gequetscht, konnte ich nun im Schein meiner Taschenlampe eine Konstruktion erkennen, die offensichtlich dafür genutzt wurde, Leichname die Treppen hinauf und hinab zu transportieren. Irgendjemand hatte ein altes, abgebrochenes Kruzifix darauf platziert. Ich stieg die Treppen in den stockdunklen Keller hinunter, bog um die Ecke und stand in dem ehemaligen Leichenkeller der Kapelle. Eine Schürze hing noch fein säuberlich an der Tür, ein altes Holzkreuz lehnte an der Wand, Utensilien, die einst zur Pflege der Toten genutzt wurden, waren ebenfalls noch verstreut im Raum zu finden. Im Nebenraum befand sich die ehemalige Leichenkühlkammer (übrigens fest verschlossen), ein Stück weiter lagerten alte Sargdeckel. Allmählich gewöhnten sich die Augen auch an die Dunkelheit und das von Draußen einfallende Licht ließ den Ort etwas weniger unheimlich erscheinen. Als meine Freunde dann ebenfalls hinzukamen und in den finsteren Keller hinabstiegen, verließ ich ihn und setzte mich draußen, an einem schönen Herbsttag, auf die alte steinerne Bank vor der Kapelle und spürte die Ruhe dieses Ortes. Sicher hätte dieser einiges zu erzählen, könnten seine Wände sprechen - von Trauer und Abschied. Doch die beruhigende Stille und die Lage dieses Ortes kamen selbst mir, als zufällig Vorbeiziehender, sehr tröstlich und friedlich vor. The small funeral chapel was an accidental find. The chapel is located a bit seclusively in an area which is off the beaten track anyway. But the area around it appears to be pretty neat. The chapel hardly catches anybody's eye. Only a few people might spot it. That might be the reason why the small church is still in a pretty good condition.
After all, you approach and explore a very peaceful place. A metal door, that leads into the cellar is half-open. You can't see anything but darkness. I walk by the door and enter the chapel from behind through an open door. As soon as I had entered the chapel, It appeared to me that this place wasn't an ordinary chapel. It was obviously used as a funeral chapel. The first room you'll enter is a tiled room, which was apparently used for washing and preparing the bodies before burial. After that you´ll reach the actual chapel. which was used for funeral ceremonies. An old, red carpet is still lying around and a big cross is still painted on the wall. In the attic you will find the former staff rooms. While my friends were taking their photos in the chapel, I remembered the door leading into the cellar. So I went to explore the cellar on my own. Cellars have never been my favorite place but after knowing about the purpose of this chapel it definitely didn't help to feel better. I had barely squeezed through the door when I saw the construction on the stairs, which was obviously used for the transportation of the bodies up and down the stairs. Someone had placed a broken crucifix on it. I went down the stairs following them into the pitch-dark cellar. I was right in the middle of the former morgue of the chapel. An old apron was hanging on the door, a wooden cross leaning against the wall. Even old utensils for preparing the bodies. In a side room was the former cooling room with the mortuary refrigerator (tightly closed). In the next small room you could find old coffin lids. My eyes became gradually adjusted to the darkness, which let the place appear less scary. When my friends started to capture the cellar, I waited on an old stone bench. It was a wonderful autumn's day. I really felt the tranquility of this place. If these walls could talk, this place could tell many stories of grief and goodbyes. Yet, the peacefulness and the location of this place even comforted me. Die ehemalige Psychiatrie (im damaligen Jargon als "Landesirrenanstalt" bezeichnet) wurde zwischen 1905 - 08 im Pavillonstil erbaut. Die Einrichtung diente während des Ersten Weltkriegs als Reservelazarett und wurde während der Zeit des Nationalsozialismus in das "Euthanasie"-Programm "Aktion T4" eingebunden. Nach 1945 wurde die Klinik von der sowjetischen Armee ebenfalls als Lazarett genutzt. Seit Abzug der GSSD-Truppen (GSSD = Gruppe sowjetischer Streitkräfte in Deutschland) im Jahr 1993 ist der größte Teil des Geländes verwaist und die parkähnliche Anlage wurde zu einem Paradies für die Pflanzen- und Tierwelt. Durch das mittlerweile dichte Wäldchen streifen nun etwa ab und an ganze Wildschweinrotten. Vier Besuche brachten mich bisher an diesen geschichtsträchtigen Ort. Einer davon musste allerdings aufgrund eines Brandes in der Nacht vor unserem Besuch abgebrochen werden. Leider werden auf dem großflächigen Gelände immer wieder Brände gelegt, weswegen unter anderem das ehemalige Administrationsgebäude sowie der alte Wasserturm inzwischen massiv einsturzgefährdet sind. The abandoned psychiatric hospital was built in pavilion-style between the years 1905 - 08.
It was used as military hospital in WW I and WW II. During the Nazi era it was part of the NS-"Euthanasia"-program "Aktion T4". After 1945 the hospital was used as military hospital by the Soviet troops. The complex has been abandoned since the Soviets left Germany in 1993. Now the former park of the complex has become a small but thick forest and has converted into a mere paradise for wild animals like herds of wild boars. Four visits have brought me to this historical more than interesting place so far. One had to be cancelled standing in front of the area as a fire broke out the night before our planned visit. Unfortunately, arson is not uncommon on the grounds. This is one of the reasons why especially the former administrative building, as well as the water tower, are in acute danger of collapsing by now. "Der grüne Sommer ist so leise Geworden, dein kristallenes Antlitz. Am Abendweiher starben die Blumen, Ein erschrockener Amselruf. Vergebliche Hoffnung des Lebens. Schon rüstet zur Reise sich die Schwalbe im Haus Und die Sonne versinkt am Hügel [...]." (Georg Trakl, "Sommersneige") Die Geschichte der einstigen "Mottenburg" begann um die Jahrhundertwende als so genannte Trinkerheilanstalt. Besonders Adelige (voranging aus Russland), die etwas auf der hohen Kante hatten, kurierten dort ihre Alkoholsucht aus. In den ausgehenden 1920er Jahren übernahm ein Arzt, der sich auf die Behandlung der Lungentuberkulose spezialisiert hatte, die Einrichtung und eröffnete dort nun ein Lungensanatorium (so kam es auch im Laufe der Zeit zu der, durch die Bevölkerung geprägten, Bezeichnung "Mottenburg"). War die einsame Waldlage der einstigen Trinkerheilanstalt optimal für die Behandlung von Lungenerkrankter - so bot sie doch viel frische Luft - war das Gebäude hingegen denkbar schlecht geeignet. Weder Heizung noch fließendes Wasser waren vorhanden. Daher ließ der Pneumologe dieses entsprechend umbauen und erweitern. So kamen im Laufe der Zeit noch entsprechende Abteilungen und Gebäude hinzu, die den bestmöglichsten Behandlungserfolg ermöglichen sollten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Sanatorium allmählich an Bedeutung. Der allgegenwärtige Schrecken der TBC verlor sich glücklicherweise durch die fortan mögliche Behandlung der Erkrankung durch Antibiotika (1942 kam das Penicilin auf den Markt). So wurde die Klinik Anfang der 1960er Jahre verkauft und als Privatklinik genutzt. Im Jahr 1980 erfolgte dann eine erneute Umwandlung in ein Alten- und Pflegeheim. Heute ist nur noch das einstige Hauptgebäude als Solches im Betrieb. Doch auch hier nagt bereits deutlich der Zahn der Zeit. Zumindest die Fassade wirkt eher ungepflegt, irgendwo ist ein Fenster im Erdgeschoss dürftig mit einer Spanplatte geflickt worden und der einstige Park ist nicht einmal mehr großartig als solcher zu erkennen. Die Nebengebäude, aus denen die nachfolgenden Fotos stammen, sind bereits seit einiger Zeit sich selbst überlassen. Bizarr wirken hier die noch voll eingerichteten Räumlichkeiten im Kontrast zum bereits deutlich vorhandenen Verfall. Die Gebäude scheinen zwar in ihrer Auflösung begriffen, aber die Spuren der einstigen Bewohner lassen sich nicht so leicht wegwischen. So lehnen an einem alten Bett zurückgelassene Beinprothesen, in einem anderen Zimmer lächelt Lady Di noch immer unaufhörlich und doch irgendwie beruhigend von der Wand und ein paar Räume weiter finden sich zuhauf alte Fotografien der einstigen Bewohner. Hinterlassenschaften, die in ihrer Mixtur aus Freud und Leid, nachdenklich stimmen. The history of the old sanatorium "Mottenburg" (which was a popular nickname given by the locals; German: "die Motten haben" (to have the Motten) means to suffer from tuberculosis) dates back to the turn of the century when it was used as "Trinkerheilanstalt" (in modern terms a detoxification center). Especially rich Russian noblemen got treated there.
In the late 1920s a physician, specialized in treating lung tuberculosis, bought the former building in order to establish a tuberculosis sanatorium (that's why the sanatorium was often referred to as "Mottenburg"). The pretty seclusive location in the woods seemed to be perfect for treating patients suffering from lung diseases. Yet, the building itself wasn't. It was far too small and had neither running water no heating. Thus, it got expanded with new departments and buildings and got modernized by and by in order to offer the best possible treatment. After World War II., thanks to the discovery of penicillin (which was available on the market for the first time in 1942) the sanatorium - like all similar institutions - became gradually redundant. In the beginning of the 1960s it was then sold and used as private clinic until it was converted into a retirement home in 1980. Today, only the main building of the former tuberculosis sanatorium is still used as care home. Though even there the ravages of time have left their traces. At least the façade seems pretty unclean, a window on the ground floor was mended with a chipboard and the former park can't even be recognized as such anymore. The side buildings, in which the following photos were taken, have already been abandoned for a good while. Inside, the atmosphere is pretty bizarre with on the one hand, fully-equipped rooms and, on the other hand, the dissolving building structure. Though, the traces of the former inhabitants can't be erased so easily. In one room there are leg protheses leaning against an old bed, a few steps from it, in another room, there is Lady Di still smiling from the walls and again a few steps further there are piles of old photographs depicting the former residents. A mixture of remains that leave you with mixed feelings. “Home is the place where when you go there, you have to finally face the thing in the dark.” (Stephen King, "It") Am Rande einer kleinen fränkischen Stadt und am Ende einer Sackgasse steht der Mais hoch. Wie auch das dichte Wäldchen, das die alte Villa mittlerweile unbarmherzig verschlungen hat. Nur ein alter Zaun sowie ein einladendes Tor weisen darauf hin, dass sich inmitten des Dickichts noch etwas verbergen könnte. Bewegt man sich am Rande des Feldes an jenem entlang kann man dann auch, wenn man genau hinsieht, den Giebel eines Hauses erkennen. Im Winter mag die Situation schneller entlarvt sein, doch im Sommer würde man wohl ohne Hinweis kaum auf das alte Gebäude aufmerksam. Durch ein Schlupfloch gelangt man in den dschungelartigen Garten. Vorbei an einer alten Kinderschaukel, die ebenfalls bereits mit ihrer Umgebung verschmolzen ist - so sehr, dass sie mir erst beim Rückweg überhaupt erst auffiel. Selbst direkt vor dem Haus stehend kann man dieses kaum in seiner Gänze erkennen, so sehr ist ihm die Natur bereits zuleibe gerückt. Im Innern wird man noch von ein wenig Mobiliar begrüßt. Gemütliche Sessel stehen an einer sicher einst sehr einladenden Fensterfront und nach und nach wird einem die Größe des Anwesens bewusst. Das ehemalige Wohnzimmer ist mittlerweile komplett in seiner Auflösung begriffen. Die Atmosphäre darin erinnert an eine bizarre Mischung aus tropischem Dschungel, aufgrund des feucht-heißen Klimas und Tropfsteinhöhle, da es eher dunkel wirkt und es beständig von der Decke tropft. Der ideale Nährboden für Farne und Moose, die sich bereits ihren neuen Lebensraum erobert haben. Ein altes Klaiver an der Wand ist mittlerweile fast eins mit der Wand dahinter - beide sind mit derselben grünlichen Patina überzogen. Aber der skurrile Anblick sollte ein paar Schritte weiter noch getoppt werden. Nun wusste ich bereits glücklicherweise, dass in der Villa irgendwo ein altes Schwimmbad existieren musste, sonst wäre man möglicherweise in einem wenig konzentriertem Moment, direkt im alten Becken, das randvoll mit pechschwarzem Wasser gefüllt ist, gelandet. Deckenteile und -isolierung dekorieren die bizarre Szenerie. Alte Deckenplatten haben mittlerweile kleine Moosinseln entstehen lassen. Ein wirklich einmaliger Anblick. Der Übergang zwischen Boden und Becken ist auf den ersten Blick kaum erkennbar. Auch hier tropft es stetig von der Decke. Erinnerte der Vorraum bereits an eine Grotte, so gab es hier die passende Geräuschkulisse noch dazu. Über die Geschichte des Anwesens ist mir leider nichts bekannt. Aber mich persönlich hat der Ort auf eine merkwürdige Art und Weise in seinen Bann gezogen. Man kann sich gut vorstellen, wie schön die intakte Villa und der große Garten einst gewesen sein müssen. Doch was war passiert? Um die Reihe an Skurrilitäten fortzusetzen, war im ehemaligen Briefkasten unweit des Tors ein sehr aktueller Zettel, der die Bewohner zur Stromablesung aufforderte, vorzufinden. An der ehemaligen Front hängt noch ein Deko-Weihnachtsmann vom Balkon. Auch er hat schon Moos angesetzt. Dass die Villa nach der Weihnachtszeit verlassen wurde, liegt daher nahe. Aber selbst das ist am Ende nur Spekulation. Mich persönlich wird das Anwesen wohl noch eine Weile beschäftigen. On the outskirts of a small Franconian town and at the end of a dead-end street the corn grows high. As well as a small grove devouring the old villa without any mercy. Only an old fence and the former main gate point out that there might be something hidden between the thicket at all. Moving through the fields near the fence, on closer observation, you can soon spot the gable of the old house. During wintertime, the whole situation might be much easier, but during summer, it's almost impossible to make out anything looking near a building without having the knowledge of it being there. Following a small loophole through the jungle-like garden, you quickly end up directly in front of the building that is completely taken over by nature. In the thicket, near the loophole, hides a former swing for children. I didn't even recognize it before making my way back as it's so perfectly hidden in the jungle-like thicket around it.
Stepping inside, a few pieces of cozy looking furniture welcome you in front of a very inviting-looking window façade. By and by the mere size of the house becomes more and more tangible which is almost impossible from outside. The former living room is in the midst of dissolving itself. The atmosphere in it creates on the one hand, a weird mixture of tropical rain forest due to the hot and wet climate being predominant there and, on the other hand, evokes the image of a dripstone cave due to lack of light and water constantly dripping from the ceiling. The perfect living conditions for all kinds of ferns and mosses that have already conquered their new habitat. An old piano leaning on the wall now has the same greenish patina as the wall behind it. As bizarre as it all seems, entering the adjunct room - the former swimming pool - intensified all the bizarreness even more. Fortunately, I had known about the fact that there must be a pool inside the villa, otherwise I might have taken an involuntarily swim in it immediately. The former pool is now completely filled up with the darkest water I've ever seen in my entire life. It's almost impossible to judge where the pool starts and where it ends. Being not cautious enough, you might think, it's just another decayed room. The decay is even more extreme than in the room before. Top panels are swimming on top of the pitch-dark water and created little isles of moss - something that I have never seen before. Really a unique view. Constantly dripping water from the ceiling makes the pool seem even more like some kind of grotto. Quickly the question of what has happened there pops up in my head. I don't have any information about the history of the old villa. It's not hard to imagine that it once had been a very nice place to live in. Adding to the many open questions there is a official and actual note in the former mailbox asking the owner to read the power consumption. On the front of the house an old and mossy Santa Claus puppet is still hanging. This makes it easy to assume that the house was abandoned during Christmas time. But in the end, it's nothing but speculation as well. Das Preventorio, war ein altes Sanatorium für Kinder, das ursprünglich zur Behandlung von an Lungentuberkulose Erkrankten diente. Die TBC sollte nicht nur behandelt und eingedämmt werden, sondern es wurden auch diverse weitere Atemwegserkrankungen sowohl vorbeugend als auch kurativ behandelt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Gebäude Partisanen, unter der Führung des anarchistischen Partisanenführer Emilio Canzi, behandelt. Dieser kämpfte nicht nur im Spanischen Bürgerkrieg sondern auch in Italien gegen die Faschisten. Nach Ende des Krieges, bis zu seiner Schließung Ende der 1970er Jahre, diente das Sanatorium wiederum der Behandlung von Atemwegserkrankungen. Eine gefühlte Ewigkeit geht es auf Serpentinen immer tiefer in die Abgeschiedenheit der Berge, auf Straßen, die ihre besten Tage schon lange hinter sich haben. Vermutlich gar arg mitgenommen von dem ein oder anderen Erdbeben. Unser Auto quält sich die Steigungen hoch und als man es kaum mehr glauben mag, taucht plötzlich vor uns, hinter einer von unzähligen Kurven, ein riesiges, graues Gebäude auf: das Preventorio. Nur eine Sache passte so gar nicht an diesen Ort am gefühlten Ende der Welt. Etliche Autos, die direkt vor dem Gebäude parkten. Geschrei, Gepolter. Plötzlich war hier mächtig Leben. Etwas verwirrt stiegen wir aus dem Auto und versuchten uns ein Bild des Ganzen zu machen. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis wir eine Gruppe von Menschen in Militäruniformen erspähen konnten, die laut schreiend in und um das Gebäude sprinteten. Kurz befremdlich wirkend, stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich lediglich um Airsoftspieler handelte. Wir versuchten uns bemerkbar zu machen, um nicht das Opfer eines oder mehrerer schießwütiger Italiener zu werden. Man nahm uns wohl auch zur Kenntnis, allerdings kümmerte sich offensichtlich niemand so wirklich um unser Erscheinen. Da anscheinend gerade eine Pause von den Spielen statt zu finden schien und sich die Spieler alle vor dem Gebäude versammelt hatten, beschlossen wir zu allererst auf gut Glück einen Weg ins Gebäude zu finden. Diesen fanden wir auch und konnten uns unseren Fotos widmen. Zumindest vorerst. Während ich gerade dabei war Fotos in der kleinen Kapelle zu machen, nahm ich vage wahr, dass die Airsoftspieler anscheinend allmählich am Ende ihrer Pause angelangt waren, zumindest dem Geräuschpegel nach zu urteilen. Dies bekümmerte mich allerdings erst recht wenig, bis ich plötzlich unter Beschuss geriet. Offensichtlich wurde direkt in das alte Glastreppenhaus (Glas war ohnehin so gut wie gar nicht mehr vorhanden) direkt neben der Kapelle, in der ich mich gerade befand, geschossen. Ich wusste, wenn ich versuchen würde, aus der Kapelle zu gelangen, hätte ich vermutlich keine Chance und würde mich im gnadenlosen Kugelhagel wiederfinden. Meine Begleitung versuchte sich bei dem mittlerweile ohrenbetäubenden Lärm mit mir von der gegenüberliegenden Seite des Ganges zu verständigen - nur traute sich natürlich niemand in die direkte Schusslinie der schießwütigen Italiener. Fast gleichzeitig hörten wir die Truppe die Treppen hocheilen. In Deckung verharrend, versuchten wir dann auf uns aufmerksam zu machen. Dies gelang uns dann auch. Mit ein paar von ihnen konnten wir uns auf Englisch verständigen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde handelten wir schnell einen Deal aus. Zwanzig Minuten Airsoft, danach konnten wir nach Belieben unsere Fotos machen. Am Ende wurde sich auch penibel an die Abmachung gehalten. Die Spieler waren ebenso sehr an unserem Treiben interessiert. Einer der jüngsten Spieler kam schlussendlich sogar noch einmal extra auf uns zu und fragte uns neugierig fasziniert, ob wir denn "ghost hunters", also Geisterjäger, seien. Nach nicht einmal einer halben Stunden Warten hatten wir das Preventorio dann auch tatsächlich für uns. Nach zahlreichen Abschiedsgrüßen zogen die Italiener von dannen und wir konnten uns, noch eine ganze Weile schmunzelnd, in Ruhe dem Preventorio widmen. The so-called preventorio was used as sanatorium for children. It was originally established in order to treat the rampant tuberculosis but later on further respiratory diseases were treated. Also, the prevention of such diseases, was a main goal. During WWII. partisans, under the command of Emilio Canzi, an Anarchist partisan who fought against the fascists in Italy and had also fought in the Spanish Civil War, were treated in the hospital. After the war, until its closure in the 1970s, the preventorio became a hospital for the treatment of respiratory diseases once more.
Seemingly endless serpentines later and in the middle of nowhere - just surrounded by an impressive mountain scenery - our car, which had to struggle with the steep hills, suddenly went around a bent and we suddenly spotted a huge, grey building appearing in front of us: the preventorio. But there was one thing, that didn't fit in at all - after arriving at the end of the world. We had just arrived at the end of the world and what did we see? A lot of cars parking right in front of the sanatorium. After we had left our car pretty confused we heard a lot of noises coming straight from the building. It did not take long and we spotted some people in military uniforms chasing loudly around the place: airsoft players. We tried to call attention to ourselves as we didn´t like the thought of being a victim of a trigger-happy Italian. They had noticed us somehow but didn´t care much about us. As the Italians were apparently doing a break, we seized the opportunity and made our way into the building and started to take our photos. I was taking my photos in the small and wonderful chapel when I suddenly heard a lot of noise. My fellow-urbexer was a few rooms away from me. I tried to ignore it, but suddenly I felt that the chapel was under fire. The airsoft players were obviously firing at the former big glass windows (not any glass has been left) of the main staircase directly next to the chapel. I knew that I was somehow trapped because if I tried to leave the chapel I would probably end up as a victim of one of the trigger-happy Italians. Meanwhile, my friend tried to communicate with me from the other side of the floor. We decided to call attention to ourselves again but tried to stay undercover. The Italians were coming up the stairs and were pretty perplexed by the sudden sight of us. We could communicate with a few of the group and after a small introduction, we made a deal. They could play their game for twenty minutes and after that, we could take our photos in a save environment. Not half an hour later we had the building for ourselves and they left saying their good-byes! Before doing so though one of the youngest of the group approached us and asked in his best English and pretty excited if we were "ghost hunters" which we unfortunately had to deny. Still they liked our hobby very much. They would not leave without every single one of them had told us their good-bye's, followed by a jagged "Auf-Wiedersehen!" in the end. Not without a grin on our faces, we would continue taking our photos. |
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