Hotel Böses Erwachen
Scherben bringen (Un-)Glück - Shards bring (bad) luck
Dieses alte Hotel in einem kleinen verschlafenen Ort, der selbst fast komplett verlassen ist, jedoch an einer stark befahrenen Kreisstraße liegt, wird mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben. An jenem Tag stand eigentlich ein anderes Ziel in der Nähe auf unserem Zettel, da wir uns dorthin jedoch einmal quer durch den Wald hätten schlagen müssen und kurz vor unserem Aufbruch ein Gewitter aufzog, beschlossen wir, zuerst das Hotel als eine Art Ausweichobjekt zu nutzen und zu besichtigen, bis sich das Wetter beruhigt hatte. Ich wünschte, wir hätten es nicht getan.
Wir waren nicht sehr lange im Objekt, auch weil ich mich an dem Tag etwas krank fühlte und mir das Atmen durch die Schutzmaske schwer fiel, die jedoch aufgrund des schimmeligen Geruchs im Hotel die bessere Alternative war. Nach nur einer halben Stunde - und, zumindest erging es mir so, nicht gerade mit den allerbesten Fotos - verließen wir das Hotel, um zu unserem eigentlichen Zielobjekt aufzubrechen. Mein Auto war direkt vor dem Hotel geparkt (an einer relativ stark befahrenen Durchgangsstraße und an einem Wanderweg) und da ich Angst hatte, mein nagelneues Smartphone am Ende im Hotel zu verlieren oder zu beschädigen etc. ließ ich es im Auto zurück. Ich bin mir natürlich heute dieser Leichtsinnigkeit bewusst.
Als wir uns unserem Auto näherten nahmen meine Begleitung und ich fast zeitgleich überall Scherben am Boden neben der Beifahrertür wahr. Mir schwante sofort, was passiert war, während meine Begleitung noch kurz daran dachte, es könnte ein Ast auf das Fenster gefallen sein. Mein Verdacht bestätigte sich leider. Alles weg. Jemand hatte die Gelegenheit genutzt und die Scheibe eingeschlagen. Natürlich war meine eigentlich versteckte Tasche samt Inhalt (Smartphone, Geld, Ausweispapieren etc.) weg. Glücklicherweise hatte es nur meine Wertgegenstände getroffen. Da mein Handy nun weg war und das meiner Begleitung keinerlei Empfang hatte, machte ich mich zu dem nahe gelegenen Gasthaus auf und verständigte dort die Polizei (die Worte des Wirtes, dass so etwas hier noch nie vorgekommen sei, trösteten mich nur bedingt). Diese kam auch relativ schnell und nahm den Fall auf (im Übrigen nicht sonderlich freundlich - der aufnehmende Beamte zog es vor, eine unsinnige Diskussion mit mir anzufangen, ob denn nun mein "Geldbeutel" oder mein "Portemonnaie" (diesen Begriff nannte ich, nachdem ihm "Geldbeutel" kein Begriff zu sein schien) gestohlen wurde...). Die anwesenden Beamten drückten uns kurz bevor sie fuhren, freundlicherweise noch eine blaue Mülltüte in die Hand, da wir ja kein Fenster mehr hatten und es stark regnete, wünschten uns einen angenehmen Tag und ließen uns sprichwörtlich im Regen stehen. So zog das vermeintliche Freund-und-Helfer-Duo von dannen und wir blieben etwas verdattert samt Müllsack zurück. Natürlich stellte sich die Plane mehr als unpraktisch heraus, da das Abbiegen nach rechts somit schier unmöglich wurde. Darüber hinaus verloren wir die Folie auch noch fast auf der Landstraße, was sicher auch eine Gefahr für den Straßenverkehr hätte darstellen können.
Zu allem Überdruss - ein Feiertag, d.h. alle Werkstätten waren geschlossen. Immerhin schafften wir es halbwegs trockenen Fußes zu einer Tankstelle, um das Auto abzustellen sowie um unser nächstes Vorgehen zu besprechen. Dort angekommen durften wir erfahren, dass es auch in jedem Unglück Glück geben kann. Ein Mann wurde auf unsere fehlende Scheibe aufmerksam und fragte, was passiert sei. Es stellte sich heraus, dass er Kfz-Mechaniker von Beruf war und zusätzlich einen Freund hatte, der einen Schrottplatz besaß. So organisierte er uns nicht nur eine neue Scheibe für wenig Geld vom Schrottplatz, sondern baute uns diese noch am selben Tag ein. Somit an dieser Stelle noch einmal ein Danke an unsere wahren Retter in Not!
Noch einige Wochen später wurde ich trotz gründlicher Reinigung hin und wieder schmerzhaft an diesen Tag, in Form von zum Teil winzige kleinen Glaspartikeln, erinnert.
Wir waren nicht sehr lange im Objekt, auch weil ich mich an dem Tag etwas krank fühlte und mir das Atmen durch die Schutzmaske schwer fiel, die jedoch aufgrund des schimmeligen Geruchs im Hotel die bessere Alternative war. Nach nur einer halben Stunde - und, zumindest erging es mir so, nicht gerade mit den allerbesten Fotos - verließen wir das Hotel, um zu unserem eigentlichen Zielobjekt aufzubrechen. Mein Auto war direkt vor dem Hotel geparkt (an einer relativ stark befahrenen Durchgangsstraße und an einem Wanderweg) und da ich Angst hatte, mein nagelneues Smartphone am Ende im Hotel zu verlieren oder zu beschädigen etc. ließ ich es im Auto zurück. Ich bin mir natürlich heute dieser Leichtsinnigkeit bewusst.
Als wir uns unserem Auto näherten nahmen meine Begleitung und ich fast zeitgleich überall Scherben am Boden neben der Beifahrertür wahr. Mir schwante sofort, was passiert war, während meine Begleitung noch kurz daran dachte, es könnte ein Ast auf das Fenster gefallen sein. Mein Verdacht bestätigte sich leider. Alles weg. Jemand hatte die Gelegenheit genutzt und die Scheibe eingeschlagen. Natürlich war meine eigentlich versteckte Tasche samt Inhalt (Smartphone, Geld, Ausweispapieren etc.) weg. Glücklicherweise hatte es nur meine Wertgegenstände getroffen. Da mein Handy nun weg war und das meiner Begleitung keinerlei Empfang hatte, machte ich mich zu dem nahe gelegenen Gasthaus auf und verständigte dort die Polizei (die Worte des Wirtes, dass so etwas hier noch nie vorgekommen sei, trösteten mich nur bedingt). Diese kam auch relativ schnell und nahm den Fall auf (im Übrigen nicht sonderlich freundlich - der aufnehmende Beamte zog es vor, eine unsinnige Diskussion mit mir anzufangen, ob denn nun mein "Geldbeutel" oder mein "Portemonnaie" (diesen Begriff nannte ich, nachdem ihm "Geldbeutel" kein Begriff zu sein schien) gestohlen wurde...). Die anwesenden Beamten drückten uns kurz bevor sie fuhren, freundlicherweise noch eine blaue Mülltüte in die Hand, da wir ja kein Fenster mehr hatten und es stark regnete, wünschten uns einen angenehmen Tag und ließen uns sprichwörtlich im Regen stehen. So zog das vermeintliche Freund-und-Helfer-Duo von dannen und wir blieben etwas verdattert samt Müllsack zurück. Natürlich stellte sich die Plane mehr als unpraktisch heraus, da das Abbiegen nach rechts somit schier unmöglich wurde. Darüber hinaus verloren wir die Folie auch noch fast auf der Landstraße, was sicher auch eine Gefahr für den Straßenverkehr hätte darstellen können.
Zu allem Überdruss - ein Feiertag, d.h. alle Werkstätten waren geschlossen. Immerhin schafften wir es halbwegs trockenen Fußes zu einer Tankstelle, um das Auto abzustellen sowie um unser nächstes Vorgehen zu besprechen. Dort angekommen durften wir erfahren, dass es auch in jedem Unglück Glück geben kann. Ein Mann wurde auf unsere fehlende Scheibe aufmerksam und fragte, was passiert sei. Es stellte sich heraus, dass er Kfz-Mechaniker von Beruf war und zusätzlich einen Freund hatte, der einen Schrottplatz besaß. So organisierte er uns nicht nur eine neue Scheibe für wenig Geld vom Schrottplatz, sondern baute uns diese noch am selben Tag ein. Somit an dieser Stelle noch einmal ein Danke an unsere wahren Retter in Not!
Noch einige Wochen später wurde ich trotz gründlicher Reinigung hin und wieder schmerzhaft an diesen Tag, in Form von zum Teil winzige kleinen Glaspartikeln, erinnert.
The hotel is located next to a busy highway that leads through a also almost abandoned and sleepy village. I´ll never forget this location and the day of our visit. On the day in question we actually wanted to explore another location nearby that was deeply hidden in the woods. Due to an approaching thunderstorm we decided to visit the hotel first. It was a mistake.
We wasn´t too long in the object as I felt a bit ill this day and had problems with breathing because of my respiratory mask. Without the mask the air wasn´t much better. Consequently, we weren´t very long in the hotel. Approximately half an hour. After that we walked back to my car that was parked directly at the busy highway and in front of the hotel. Almost simultaneously we saw broken glass at the passenger´s side. While my friend considered a thick branch that might had fallen onto the window, it instantly crossed my mind what really happened. I was right. All gone. My car got broken into. My handbag, that had been hidden underneath the passengers' seat was stolen. As a consequence I was without all my money, my ID documents and my brand-new smartphone. I would never ever again leave such things behind, but somehow I felt absolutely secure - more secure than taking everything with me into an abandoned place. At least the belongings of my friend were still there. As I had no mobile phone anymore and she had no mobile phone reception, I walked to the nearby inn in order to call the police. After the police car had arrived we reported the case. Not long after this the policemen let us standing alone in the pouring rain but were kind enough to hand us over a blue garbage bag as a kind of improvised "replacement" for our missing car window. Yet, thanks to that it became really impossible to turn right in a safe way. In addition, we had almost lost the bag on the highway. Not to think about what might have happened if it would have been blown into the windshield of another car.
But somehow we managed to drive to a nearby gas station in order to discuss our situation. To make matters worse it was a public holiday and there was of course no chance of finding an open workshop. But suddenly it turned out that luck was still with us. A man in his car saw our broken window and asked what had happened. He told us that he was a car mechanic and had a friend who was an owner of a scrap yard. In the end, he even organized a new window for us and repaired it for a special prize. At this occasion thanks again to our real saviors!
Even weeks after that incident and after thorough cleaning I was remembered in a very painful way now and then - in the form of tiny glass splinters.
We wasn´t too long in the object as I felt a bit ill this day and had problems with breathing because of my respiratory mask. Without the mask the air wasn´t much better. Consequently, we weren´t very long in the hotel. Approximately half an hour. After that we walked back to my car that was parked directly at the busy highway and in front of the hotel. Almost simultaneously we saw broken glass at the passenger´s side. While my friend considered a thick branch that might had fallen onto the window, it instantly crossed my mind what really happened. I was right. All gone. My car got broken into. My handbag, that had been hidden underneath the passengers' seat was stolen. As a consequence I was without all my money, my ID documents and my brand-new smartphone. I would never ever again leave such things behind, but somehow I felt absolutely secure - more secure than taking everything with me into an abandoned place. At least the belongings of my friend were still there. As I had no mobile phone anymore and she had no mobile phone reception, I walked to the nearby inn in order to call the police. After the police car had arrived we reported the case. Not long after this the policemen let us standing alone in the pouring rain but were kind enough to hand us over a blue garbage bag as a kind of improvised "replacement" for our missing car window. Yet, thanks to that it became really impossible to turn right in a safe way. In addition, we had almost lost the bag on the highway. Not to think about what might have happened if it would have been blown into the windshield of another car.
But somehow we managed to drive to a nearby gas station in order to discuss our situation. To make matters worse it was a public holiday and there was of course no chance of finding an open workshop. But suddenly it turned out that luck was still with us. A man in his car saw our broken window and asked what had happened. He told us that he was a car mechanic and had a friend who was an owner of a scrap yard. In the end, he even organized a new window for us and repaired it for a special prize. At this occasion thanks again to our real saviors!
Even weeks after that incident and after thorough cleaning I was remembered in a very painful way now and then - in the form of tiny glass splinters.