Hotel Heinrich Heine, Schierke
(abgerissen im Juni '16/demolished in June '16)
"Noch blüht mein Sommer, dennoch eingebracht
Hab ich die Ernte schon in meine Scheuer –
Und jetzt soll ich verlassen, was so teuer,
So lieb und teuer mir die Welt gemacht!"
"My summer’s still ablaze but I’ve already
Dragged to the barn the crop I brought to birth -
And now I have to leave all that the Earth
Made so dear to me and loved so dearly!"
(Heinrich Heine, Auszug aus/excerpt from: "Mein Tag war heiter")
Hab ich die Ernte schon in meine Scheuer –
Und jetzt soll ich verlassen, was so teuer,
So lieb und teuer mir die Welt gemacht!"
"My summer’s still ablaze but I’ve already
Dragged to the barn the crop I brought to birth -
And now I have to leave all that the Earth
Made so dear to me and loved so dearly!"
(Heinrich Heine, Auszug aus/excerpt from: "Mein Tag war heiter")
Das ehemalige Luxushotel, einst nach dem Fürsten zu Stolberg benannt, wurde um die Jahrhundertwende mitten im Herzen des Harzes erbaut, zu einer Zeit in der gerade der Wintersport als neues Freizeitvergnügen in Mode kam. Den Gästen des Hauses, meist Mitglieder des gehobenen Bürgertums oder des Adels, mangelte es an nichts. Neben einer eigenen Tankstelle, Warmwasser und einer Zentralheizung stand ihnen beispielsweise sogar eine hauseigene Rodelbahn zur Verfügung.
Erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erlebte das Haus einen signifikanten Einschnitt in seiner Geschichte. Damals diente es für geraume Zeit als Lazarett mit eigener Entbindungsstation. Weit über 100 Kinder erblickten hier das Licht der Welt.
Seine letzte große Blütezeit erlebte das ehrwürdige Traditionshotel dann zu DDR-Zeiten. Zu dieser Zeit gab es auch eine Namensänderung - fortan erinnerte es an einen der größten Deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts - Heinrich Heine. Eine Übernachtung kostete damals etwa 80 - 120 DDR-Mark pro Nacht - eine stattliche Summe, vor allem für die damaligen DDR-Verhältnisse. Doch die Gäste strömten noch immer in Scharen ins Heine. Das Hotel war ganzjährig ausgebucht.
Jedoch machte die Wende dem Haus schwer zu schaffen und läutete letztlich das jähe Ende ein. Plötzlich trat das Hotel in Konkurrenz mit Häusern des Westens, mit deren viel moderneren Standard es nicht mehr mithalten konnte. Ein paar Jahre lief der Betrieb zwar weiter, doch im Jahre 1995 war dann endgültig Schluss. Das nun sehr in die Jahre gekommene Hotel entließ seinen letzten Gast und schloss für immer seine Pforten - dies markierte das Ende einer Ära.
Persönlich stattete ich dem Haus mehrere Besuche ab. Doch ich erinnere mich gut, dass meine Begleitung und ich das Gebäude erst nach langen, langen Überlegungen überhaupt erst betraten, so schwer war es vom Verfall bereits gezeichnet. Nach der Schließung kam eines Tages der Hausschwamm, der sich unaufhörlich durch die Substanz zu fressen begann. Ganze Räume sanken in sich zusammen und lösten sich buchstäblich vor den eigenen Augen auf. Ein Betreten des Hotels war zum Teil wirklich lebensgefährlich. Doch bin ich froh, dass wir es wagten und somit eine ganz besondere Zeitreise erleben konnten.
Erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erlebte das Haus einen signifikanten Einschnitt in seiner Geschichte. Damals diente es für geraume Zeit als Lazarett mit eigener Entbindungsstation. Weit über 100 Kinder erblickten hier das Licht der Welt.
Seine letzte große Blütezeit erlebte das ehrwürdige Traditionshotel dann zu DDR-Zeiten. Zu dieser Zeit gab es auch eine Namensänderung - fortan erinnerte es an einen der größten Deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts - Heinrich Heine. Eine Übernachtung kostete damals etwa 80 - 120 DDR-Mark pro Nacht - eine stattliche Summe, vor allem für die damaligen DDR-Verhältnisse. Doch die Gäste strömten noch immer in Scharen ins Heine. Das Hotel war ganzjährig ausgebucht.
Jedoch machte die Wende dem Haus schwer zu schaffen und läutete letztlich das jähe Ende ein. Plötzlich trat das Hotel in Konkurrenz mit Häusern des Westens, mit deren viel moderneren Standard es nicht mehr mithalten konnte. Ein paar Jahre lief der Betrieb zwar weiter, doch im Jahre 1995 war dann endgültig Schluss. Das nun sehr in die Jahre gekommene Hotel entließ seinen letzten Gast und schloss für immer seine Pforten - dies markierte das Ende einer Ära.
Persönlich stattete ich dem Haus mehrere Besuche ab. Doch ich erinnere mich gut, dass meine Begleitung und ich das Gebäude erst nach langen, langen Überlegungen überhaupt erst betraten, so schwer war es vom Verfall bereits gezeichnet. Nach der Schließung kam eines Tages der Hausschwamm, der sich unaufhörlich durch die Substanz zu fressen begann. Ganze Räume sanken in sich zusammen und lösten sich buchstäblich vor den eigenen Augen auf. Ein Betreten des Hotels war zum Teil wirklich lebensgefährlich. Doch bin ich froh, dass wir es wagten und somit eine ganz besondere Zeitreise erleben konnten.
The former luxury hotel located right in the heart of the Harz mountains, named after the German prince zu Stollberg, was built around the turn of the century. It was the period when winter sports became the new leisure pursuit. The guests of the hotel, mostly members of the upper-class or noblemen had everything they could dream of: a filling station, warm water, a central heating plant and even a private sled run.
With the beginnig of World War II, the hotel endured a significant cut in its history. It was converted into a military hospital with its own maternity ward. As a consequence, more than 100 children were born there.
The GDR-era (GDR = German Democratic Republic) became the last big blossom period of the hotel. During that time, the name was changed to Heinrich Heine - named after one of the most famous German poets of the 19th century. Staying overnight was charged between 80 - 120 GDR-Mark, which was a substantial amount especially during that time. Yet, the guests still flocked into the still popular and well-known hotel. Thus, the house was fully booked all-season.
The German reunification marked the downfall of the traditional hotel. It was not longer able to compete with Western German hotels of the same category anymore, which offered their guests far more higher standards. Suddenly, everything was really considered obsolete. Despite the hotel was operated a few years longer. Yet, the house was shut down for good after its last guest had left in 1995. It marked the end of an era.
Due to dry-rot attack the structure of the hotel was badly damaged soon after its closure. My fellow urbexer and I visited the hotel several times, yet had a long initial discussion if we should enter the building at all. Some parts of it had fully collapsed and it was really dangerous to go inside at all. Yet, we decided to give it a try and never had to regret anything - we only gained an extraordinary travel in time for sure.
With the beginnig of World War II, the hotel endured a significant cut in its history. It was converted into a military hospital with its own maternity ward. As a consequence, more than 100 children were born there.
The GDR-era (GDR = German Democratic Republic) became the last big blossom period of the hotel. During that time, the name was changed to Heinrich Heine - named after one of the most famous German poets of the 19th century. Staying overnight was charged between 80 - 120 GDR-Mark, which was a substantial amount especially during that time. Yet, the guests still flocked into the still popular and well-known hotel. Thus, the house was fully booked all-season.
The German reunification marked the downfall of the traditional hotel. It was not longer able to compete with Western German hotels of the same category anymore, which offered their guests far more higher standards. Suddenly, everything was really considered obsolete. Despite the hotel was operated a few years longer. Yet, the house was shut down for good after its last guest had left in 1995. It marked the end of an era.
Due to dry-rot attack the structure of the hotel was badly damaged soon after its closure. My fellow urbexer and I visited the hotel several times, yet had a long initial discussion if we should enter the building at all. Some parts of it had fully collapsed and it was really dangerous to go inside at all. Yet, we decided to give it a try and never had to regret anything - we only gained an extraordinary travel in time for sure.
Die alte, einst sehr beliebte Kellerbar " Dachsbau" - The old and once pretty popular cellar bar called "Dachsbau":
Außenaufnahmen, 2011 - Exterior shots, 2011
Satellitenaufnahme, Nov. '15 - Satellite photo, Nov. '15
(©google-earth, 2015)
Alte Ansichten - Old photographs
Das Hotel im Winter, o. J. - The hotel during wintertime, unknown year:
(gemeinfrei - in the public domain)
Eingangshalle, ohne Jahr - Entrance hall, year unknown:
Die Kellerbar "Dachsbau", o. J. - The cellar bar "Dachsbau", year unknown:
Luftaufnahme, o. J. - Aerial view, year unknown:
(gemeinfrei - in the public domain)