Malzfabrik "Karl Lederer", Nürnberg-Röthenbach
(abgerissen März '17/demolished March '17)
Das Areal der ehemaligen Malzfabrik Karl Lederer in Nürnberg-Röthenbach war für mich ein Ort, der einfach immer irgendwie einen festen Teil des Stadtbildes meiner näheren Umgebung darstellte. Seit ich mich zurückerinnern kann, stand das Areal an der Ansbacher Straße leer.
Ab und an führte mich der Weg jedoch, in Begleitung meines Vaters, zumindest in einen kleinen Teil des Gebäudes, da dort ein Schneider sein Geschäft eröffnet hatte. Noch gut kann ich mich an den älteren Herrn erinnern und den kleinen, überladenen Geschäftsraum voll unterschiedlichen Stoffen und Garnen. Für mich war es als Kind durchaus eine kleine beeindruckende Parallelwelt, die in sämtlichen Farben schillerte. Auch kann ich mich gut daran erinnern, dass der Schneider mir einst bei einer Näharbeit für die Schule ein bisschen unter die Arme griff. Eines Tags stoppten jedoch die Besuche in die alte Schneiderei, zumal es für mich ab einem bestimmten Alter Spannenderes gab und schließlich auch der Schneider eines Tages aus dem Gebäude ausgezogen war. Seitdem stand es dann endgültig leer. Umso unerwarteter traf mich der Abriss der alten Fabrik (März 2017), von dem ich nur durch zufällige Vorbeifahrt am Gelände erfuhr. Eine Revitalisierung des Areals hätte ich mir gewünscht oder zumindest des alten, an die Mälzerei angrenzenden Wohngebäudes, das einst ebenfalls zur Fabrik gehörte. Einmal mehr wird das Stadtbild nun durch moderne, seelenlose Wohnquader zerrissen. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Im Jahre 1874 wurde das Unternehmen ursprünglich als Brauerei eröffnet und ab 1923 als reine Mälzerei weiter betrieben. Geschlossen wurde die Fabrik wohl Anfang der 90er Jahre.
Ab und an führte mich der Weg jedoch, in Begleitung meines Vaters, zumindest in einen kleinen Teil des Gebäudes, da dort ein Schneider sein Geschäft eröffnet hatte. Noch gut kann ich mich an den älteren Herrn erinnern und den kleinen, überladenen Geschäftsraum voll unterschiedlichen Stoffen und Garnen. Für mich war es als Kind durchaus eine kleine beeindruckende Parallelwelt, die in sämtlichen Farben schillerte. Auch kann ich mich gut daran erinnern, dass der Schneider mir einst bei einer Näharbeit für die Schule ein bisschen unter die Arme griff. Eines Tags stoppten jedoch die Besuche in die alte Schneiderei, zumal es für mich ab einem bestimmten Alter Spannenderes gab und schließlich auch der Schneider eines Tages aus dem Gebäude ausgezogen war. Seitdem stand es dann endgültig leer. Umso unerwarteter traf mich der Abriss der alten Fabrik (März 2017), von dem ich nur durch zufällige Vorbeifahrt am Gelände erfuhr. Eine Revitalisierung des Areals hätte ich mir gewünscht oder zumindest des alten, an die Mälzerei angrenzenden Wohngebäudes, das einst ebenfalls zur Fabrik gehörte. Einmal mehr wird das Stadtbild nun durch moderne, seelenlose Wohnquader zerrissen. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Im Jahre 1874 wurde das Unternehmen ursprünglich als Brauerei eröffnet und ab 1923 als reine Mälzerei weiter betrieben. Geschlossen wurde die Fabrik wohl Anfang der 90er Jahre.
The former malting plant Karl Lederer in the city of Nuremberg (district of Roethenbach) was a special location that has always been there. Not special, not beautiful - more of an eyesore. Yet it belonged to the urban image, even in decay. Even during my childhood the factory was not more than an industrial ruin. Thus, I can´t remember its active days at all. Only a small part of the building was used by a tailor in the past.
As a child I sometimes accompanied my father who occasionally visited the tailor shop. I can still see the elderly gentleman between all the cotton and fabrics in all imaginable patterns. For me, only a young child, it was a more than an impressive parallel world full of dazzling colors. I also remember the old tailor once helped me with needlework I had to do for school. But one day, all the visits suddenly came to an end. For me, there was more exciting stuff than visiting a tailor shop. Only few years after my visits the tailor had left the building anyway. Since then it had been fully abandoned. But the building itself had still been there. Even more unexpected hit me the start of the demolition in March '17 all of a sudden. I dearly wished for a revitalization of the area or at least for the dwelling, adjacent to the factory building. Yet, there was no future for the whole area. Once more historical grounds were replaced by soulless functional architecture.
The factory itself was opened as brewery in 1874 and was used as malting plant from 1923 until its closure. It was presumably shut down for good in the beginning of the 1990s.
As a child I sometimes accompanied my father who occasionally visited the tailor shop. I can still see the elderly gentleman between all the cotton and fabrics in all imaginable patterns. For me, only a young child, it was a more than an impressive parallel world full of dazzling colors. I also remember the old tailor once helped me with needlework I had to do for school. But one day, all the visits suddenly came to an end. For me, there was more exciting stuff than visiting a tailor shop. Only few years after my visits the tailor had left the building anyway. Since then it had been fully abandoned. But the building itself had still been there. Even more unexpected hit me the start of the demolition in March '17 all of a sudden. I dearly wished for a revitalization of the area or at least for the dwelling, adjacent to the factory building. Yet, there was no future for the whole area. Once more historical grounds were replaced by soulless functional architecture.
The factory itself was opened as brewery in 1874 and was used as malting plant from 1923 until its closure. It was presumably shut down for good in the beginning of the 1990s.
Abriss März 2017
Satellitenbild, 2016 - Aerial View, 2016
(© Google Earth, 2016)