Militärhospital
"Wie sinnlos ist alles, wenn so etwas möglich ist! Es muss alles gelogen und belanglos sein, wenn die Kultur von Jahrtausenden nicht einmal verhindern konnte, dass diese Ströme von Blut vergossen wurden, dass diese Kerker der Qualen zu Hunderttausenden existieren. Erst das Lazarett zeigt, was der Krieg ist."
"Everything must have been fraudulent and pointless if thousands of years of civilization weren’t even able to prevent this river of blood, couldn’t stop these torture chambers existing in their hundreds of thousands. Only a military hospital can really show you what war is."
(Erich Maria Remarque -"Im Westen Nichts Neues"/"All Quiet On The Western Front")
Das ehemalige Lazarett wurde bereits in den 1890er Jahren erbaut und in den '30er Jahren dann stark umgebaut, wozu auch beträchtliche Erweiterungen zählten. Das Krankenhaus verfügte fortan über 400 Betten und folgende Fachabteilungen: Chirurgie, Innere Medizin, Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie Geburtshilfe.
Zuletzt wurde es von den Truppen der sowjetischen Besatzer (GSSD - Gruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland) als Militärkrankenhaus für Soldaten und deren Angehörigen genutzt. Im Zuge des allgemeinen Abzugs der GSSD-Truppen aus Deutschland wurde das Areal 1992 von diesen verlassen und liegt seitdem brach. Augenzeugenberichten zufolge, muss die Atmosphäre nach Betreten des von den Sowjets frisch verlassenen Krankenhauses gespenstisch gewesen sein. So fanden sich im ehemaligen OP-Saal etwa noch blutige Tücher des letzten Eingriffs vor. Heute ist das Gelände dem natürlichen Verfall sowie Vandalismus fast schutzlos ausgesetzt. Um die Gebäude kümmern sich heute lediglich ein lokaler Verein sowie unregelmäßig patrouillierender Wachschutz.
Drei Besuche führten mich bereits an diesen Orte. Jeder war wahrlich auf seine Weise einzigartig.
Während meiner ersten beiden Besuche war ich erstaunt, wie gut der Zustand nach bereits über zwanzig Jahren Leerstand noch war. Kaum Vandalismus, keinerlei Schmierereien. Überwiegend natürlicher Verfall. Eine wirklich - zum Teil auch gruselige - Zeitkapsel. Ich erinnere mich, wie gespenstisch besonders die alten OP-Räume wirkten. Bei unserem zweiten Besuch goss es in Strömen, eine kleine Wasserlache hatte sich bereits in einem der großen OP-Säle gebildet. Der Regen draußen und das beharrliche Tropfen im Innern, all dies eingebettet in die Stille des Gemäuers, erzeugte eine eigenartige und besondere Atmosphäre. Die seltsam dichte Stille und die abgeschiedene Lage mitten im Wald, taten sicher ihr übriges dazu, um eine fast schon schauderhaft anmutende Stimmung vom Feinsten zu erzeugen.
Auch bei meinem dritten Besuch (leider waren die OP-Lampen nun allesamt gestohlen und der Vandalismus, der zuvor kaum vorhanden war, hatte deutlich zugenommen) fiel mir diese einzigartige Stille erneut auf. In einem der OP-Säle, war ich gerade dabei meiner Begleitung von meinen vorherigen Besuchen und dieser für mich besonders auffallenden Stille zu erzählen, als genau diese jäh zerrissen wurde. Metallisches Schlagen hallte in dem Gemäuer wider. Hatten wir vorher keinen einzigen Laut vernommen, dröhnten die Schläge nun ohrenbetäubend durch die Räume. Gleichzeitig jagte uns der Lärm natürlich einen gehörigen Schrecken ein. Wir beschlossen trotzdem schleunigst zumindest ein paar wenige Fotos zu schießen, um danach lieber den Besuch abzubrechen, denn die Geräusche klangen definitiv nicht einladend. Irgendjemand machte sich ein Stockwerk über uns gewaltig zu schaffen. Auf dem Weg Richtung Ausgang vernahmen wir zusätzlich laute und eilige Schritte über uns. Ich hatte ja noch die Hoffnung, es möge sich um andere Fotografen handeln, wenn auch dieser Lärm - als würde jemand Wände einschlagen - diese Theorie sehr fragwürdig erschienen ließ. Als ich jedoch in einem Treppenhaus, an dem ich gerade vorbei kam, einen schwarz gekleideten Mann einen Absatz über mir stehen sah - wir tauschten einen flüchtigen Blick aus -, fühlte ich mich bezüglich meines unguten Gefühls jäh bestätigt. Er blickte kurz zu mir hinunter und war so schnell, wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden. Danach gingen der Lärm und die eiligen Schritte in verstärkter Form weiter. Von allen Treppenaufgängen her schienen eilige Schritte zu kommen. Uns wurde die Situation umso unheimlicher und so suchten wir noch schneller das Weite. Vermutlich waren wir Metalldieben oder ähnlich zwielichtigen Gestalten begegnet. Wir hatten sogar den Eindruck, dass man uns gezielt vertreiben wollte. Somit war es wohl auch nur zu unserem Besten, dass wir den Besuch frühzeitig beendet hatten.
Wie ich mittlerweile erfahren habe, wurde mittlerweile auch ein Wandgemälde (das der operierenden Ärzte) aus der Wand geschlagen bzw. entfernt. Leider scheint es, als würde dieser Ort, der einst so friedlich war, bis zum bitteren Ende ausgeschlachtet werden.
Zuletzt wurde es von den Truppen der sowjetischen Besatzer (GSSD - Gruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland) als Militärkrankenhaus für Soldaten und deren Angehörigen genutzt. Im Zuge des allgemeinen Abzugs der GSSD-Truppen aus Deutschland wurde das Areal 1992 von diesen verlassen und liegt seitdem brach. Augenzeugenberichten zufolge, muss die Atmosphäre nach Betreten des von den Sowjets frisch verlassenen Krankenhauses gespenstisch gewesen sein. So fanden sich im ehemaligen OP-Saal etwa noch blutige Tücher des letzten Eingriffs vor. Heute ist das Gelände dem natürlichen Verfall sowie Vandalismus fast schutzlos ausgesetzt. Um die Gebäude kümmern sich heute lediglich ein lokaler Verein sowie unregelmäßig patrouillierender Wachschutz.
Drei Besuche führten mich bereits an diesen Orte. Jeder war wahrlich auf seine Weise einzigartig.
Während meiner ersten beiden Besuche war ich erstaunt, wie gut der Zustand nach bereits über zwanzig Jahren Leerstand noch war. Kaum Vandalismus, keinerlei Schmierereien. Überwiegend natürlicher Verfall. Eine wirklich - zum Teil auch gruselige - Zeitkapsel. Ich erinnere mich, wie gespenstisch besonders die alten OP-Räume wirkten. Bei unserem zweiten Besuch goss es in Strömen, eine kleine Wasserlache hatte sich bereits in einem der großen OP-Säle gebildet. Der Regen draußen und das beharrliche Tropfen im Innern, all dies eingebettet in die Stille des Gemäuers, erzeugte eine eigenartige und besondere Atmosphäre. Die seltsam dichte Stille und die abgeschiedene Lage mitten im Wald, taten sicher ihr übriges dazu, um eine fast schon schauderhaft anmutende Stimmung vom Feinsten zu erzeugen.
Auch bei meinem dritten Besuch (leider waren die OP-Lampen nun allesamt gestohlen und der Vandalismus, der zuvor kaum vorhanden war, hatte deutlich zugenommen) fiel mir diese einzigartige Stille erneut auf. In einem der OP-Säle, war ich gerade dabei meiner Begleitung von meinen vorherigen Besuchen und dieser für mich besonders auffallenden Stille zu erzählen, als genau diese jäh zerrissen wurde. Metallisches Schlagen hallte in dem Gemäuer wider. Hatten wir vorher keinen einzigen Laut vernommen, dröhnten die Schläge nun ohrenbetäubend durch die Räume. Gleichzeitig jagte uns der Lärm natürlich einen gehörigen Schrecken ein. Wir beschlossen trotzdem schleunigst zumindest ein paar wenige Fotos zu schießen, um danach lieber den Besuch abzubrechen, denn die Geräusche klangen definitiv nicht einladend. Irgendjemand machte sich ein Stockwerk über uns gewaltig zu schaffen. Auf dem Weg Richtung Ausgang vernahmen wir zusätzlich laute und eilige Schritte über uns. Ich hatte ja noch die Hoffnung, es möge sich um andere Fotografen handeln, wenn auch dieser Lärm - als würde jemand Wände einschlagen - diese Theorie sehr fragwürdig erschienen ließ. Als ich jedoch in einem Treppenhaus, an dem ich gerade vorbei kam, einen schwarz gekleideten Mann einen Absatz über mir stehen sah - wir tauschten einen flüchtigen Blick aus -, fühlte ich mich bezüglich meines unguten Gefühls jäh bestätigt. Er blickte kurz zu mir hinunter und war so schnell, wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden. Danach gingen der Lärm und die eiligen Schritte in verstärkter Form weiter. Von allen Treppenaufgängen her schienen eilige Schritte zu kommen. Uns wurde die Situation umso unheimlicher und so suchten wir noch schneller das Weite. Vermutlich waren wir Metalldieben oder ähnlich zwielichtigen Gestalten begegnet. Wir hatten sogar den Eindruck, dass man uns gezielt vertreiben wollte. Somit war es wohl auch nur zu unserem Besten, dass wir den Besuch frühzeitig beendet hatten.
Wie ich mittlerweile erfahren habe, wurde mittlerweile auch ein Wandgemälde (das der operierenden Ärzte) aus der Wand geschlagen bzw. entfernt. Leider scheint es, als würde dieser Ort, der einst so friedlich war, bis zum bitteren Ende ausgeschlachtet werden.
The old military hospital, located seclusively in the middle of the woods, was built in the 1890s and significantly expanded in the '30s. From then on over 400 beds were available and the patients could be treated in the following departments: surgery, internal diseases, skin and venereal diseases and obstetrics.
After WWII, it was used by the Soviet Army for the treatment of soldiers and their families. The Soviet troops left Germany - and thus the hospital - in 1992. Shortly after its closure, local people entered the building and reportedly had to face an eerie atmosphere. According to eye-witness accounts the Soviets had even left blood-soaked cloths of the last operation inside the former operating room. Now, the old hospital has been left to rot. Only a local organization has an eye on the premises from time to time. There is also security patrolling the grounds from time to time.
I have visited this place three times so far and each of those was simply unique.
During my first two visits I was astonished about the good condition of the building after more than two decades of abandonment. Hardly any traces of vandalism were visible, only natural decay and no graffiti at all. A very eerie time capsule. I remember how especially the operating rooms appeared to be pretty creepy. During my second visit it was pouring heavily and thus a lot of water came through the rotten ceiling of one of the op rooms. The pouring rain outside and the silent dripping inside created a surreal and even more eerie feeling. I have hardly ever experienced such an almost total silence.
Also during my third visit (unfortunately, in the meantime, all operating lamps were stolen and vandalism has increased badly) I had a sense for this silence again. It was just the second when I started to tell my fellow urbexer about it, when the silence was suddenly killed by a deafening metallic noise coming from the floor above us. We were very frightened as well and decided to took only few photos more and to better leave that place as fast as possible, as it definitely didn't sound like other photographers or someone official. Someone was only one floor above us and sounded like he (or she) tried to break down walls. As we were heading towards the exit, we heard fast footsteps coming from upstairs. My friend was some steps behind me and thus couldn't see the man in black standing on the landing above us, swiftly gazing at me and disappearing quickly. And my gut feeling wasn't very positive about him. After that encounter we also had the feeling that the noises and the footsteps became even worse and that they seemed to be filling out the whole place. We felt that we were not very welcome and that whoever that was, wanted to make us leave immediately. We were definitely a bit frightened then and left the premises as fast as possible. Today, I am convinced that we had met some metal thieves or other shady characters, so it was probably the wisest decision to quit our visit that day.
The mural of the operating doctors was removed and/or stolen. It seems as this place will be exploited until nothing will be left anymore. Peace has definitely come to an end.
After WWII, it was used by the Soviet Army for the treatment of soldiers and their families. The Soviet troops left Germany - and thus the hospital - in 1992. Shortly after its closure, local people entered the building and reportedly had to face an eerie atmosphere. According to eye-witness accounts the Soviets had even left blood-soaked cloths of the last operation inside the former operating room. Now, the old hospital has been left to rot. Only a local organization has an eye on the premises from time to time. There is also security patrolling the grounds from time to time.
I have visited this place three times so far and each of those was simply unique.
During my first two visits I was astonished about the good condition of the building after more than two decades of abandonment. Hardly any traces of vandalism were visible, only natural decay and no graffiti at all. A very eerie time capsule. I remember how especially the operating rooms appeared to be pretty creepy. During my second visit it was pouring heavily and thus a lot of water came through the rotten ceiling of one of the op rooms. The pouring rain outside and the silent dripping inside created a surreal and even more eerie feeling. I have hardly ever experienced such an almost total silence.
Also during my third visit (unfortunately, in the meantime, all operating lamps were stolen and vandalism has increased badly) I had a sense for this silence again. It was just the second when I started to tell my fellow urbexer about it, when the silence was suddenly killed by a deafening metallic noise coming from the floor above us. We were very frightened as well and decided to took only few photos more and to better leave that place as fast as possible, as it definitely didn't sound like other photographers or someone official. Someone was only one floor above us and sounded like he (or she) tried to break down walls. As we were heading towards the exit, we heard fast footsteps coming from upstairs. My friend was some steps behind me and thus couldn't see the man in black standing on the landing above us, swiftly gazing at me and disappearing quickly. And my gut feeling wasn't very positive about him. After that encounter we also had the feeling that the noises and the footsteps became even worse and that they seemed to be filling out the whole place. We felt that we were not very welcome and that whoever that was, wanted to make us leave immediately. We were definitely a bit frightened then and left the premises as fast as possible. Today, I am convinced that we had met some metal thieves or other shady characters, so it was probably the wisest decision to quit our visit that day.
The mural of the operating doctors was removed and/or stolen. It seems as this place will be exploited until nothing will be left anymore. Peace has definitely come to an end.
Satellitenaufnahme - Aerial view:
(©google-earth, 2010)
Alte Ansichtskarte, Datum unbekannt - Old postcard, unknown date
(private Sammlung - private collection)